David Grossman ist ohne Zweifel einer von Israels talentiertesten und klügsten Autoren. Nun erhält er endlich den renommierten Israel-Preis, weil er einer der „tiefsinnigsten, bewegendsten und einflussreichsten Stimmen der Literatur“ des Landes ist – so begründet die Jury ihre Entscheidung.
Bereits 2015 war Grossman im Rennen für den Preis, zog aber kurzerhand seine Kandidatur zurück, als Premierminister Benjamin Netanyahu Mitglieder der Preisjury auswechselte, weil diese nicht patriotisch genug gewesen seien.
„Ich stehe für meine eigenen Ansichten, das ganze Land zu repräsentieren ist zu viel für mich“, erklärte Grossman gegenüber dem Medium Ynet, „Meine Meinungen sind sicher komplex und wenn ich im Ausland spreche, mache ich unsere Situation hier deutlich. Ich bin froh, dass Geschichten aus Zion viele Orte auf der Welt erreichen.“ Grossman äussert sich sowohl in seinen Büchern als auch in Reden immer wieder zur politischen Situation in Israel.
Die Bücher des 64-Jährigen Schriftstellers, der in Jerusalem geboren wurde, sind in 35 Sprachen erschienen und wurden zum Teil verfilmt. Sein neuster Roman „Kommt ein Pferd in die Bar“ hat als erster israelischer Roman den 2017 Man Booker International Preis gewonnen.
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