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Ultraorthodoxen nähern sich Mitte der Gesellschaft an

in Israel Zwischenzeilen/Leben, Kultur & Sport

Eine kürzlich durchgeführte Umfrage unter der israelischen Haredi-Gemeinschaft (ultra-orthodoxe Gemeinschaft) hat gezeigt, dass sich ihre Einstellung zur israelischen Gesellschaft angesichts des Ausbruchs des Krieges deutlich verändert hat. Nach der vom Haredi Institute for Public Affairs durchgeführten Umfrage sind 73 Prozent der Haredi-Gemeinschaft der Meinung, dass sich ihr Gefühl, eine Schicksalsgemeinschaft mit der israelischen Gesellschaft zu bilden, durch den jüngsten Krieg verstärkt hat.

Darüber hinaus gaben drei Viertel der Befragten an, dass sie sich mit dem, was sie als „israelisches Narrativ“ bezeichneten, sehr verbunden fühlen. Eines der bemerkenswertesten Ergebnisse war aber wahrscheinlich die Verdreifachung – von 9 auf 29 Prozent – der Unterstützung für die Aufnahme von Haredi in die israelische Armee. 53 Prozent der Haredi-Gemeinschaft sind ausserdem der Meinung, dass die Haredim aufgrund des Krieges auf die Koalitionsgelder für ihre Gemeinden verzichten müssen.

„Die Umfrage spiegelt den starken Wunsch der haredischen Öffentlichkeit wider, sich stärker zu engagieren und in verschiedenen Bereichen einen Beitrag zu leisten“, sagte Eli Paley, Direktor des Haredi-Instituts, „Die Herausforderung für die IDF und die öffentlichen Einrichtungen besteht darin, massgeschneiderte Programme zu schaffen, die der Haredi-Gemeinschaft die Möglichkeit geben, einen wichtigen Beitrag zu leisten.“

Ultra-orthodoxe an einer Bushaltestelle in Jerusalem: Bedürfnis, dazuzugehören steigt (Bild: By Adam Jones, Wikimedia Commons).

Redakteurin Katharina Höftmann Ciobotaru arbeitete im Auslandsbüro der dpa in Tel Aviv und für die WELT ONLINE. Sie lebt als freie Journalistin und Buchautorin in Tel Aviv («Guten Morgen Tel Aviv», «Die letzte Sünde»).

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