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Tel Aviver Tram wird nicht pünktlich fertig

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Die Eröffnung der Roten Linie der Tel Aviver Strassenbahn wurde erneut um weitere vier Monate auf mindestens März 2023 verschoben, das berichtet das Wirtschaftsmagazin „Globes“. Das vom Verkehrsministerium mit der Überwachung des Projekts beauftragte Unternehmen geht sogar davon aus, dass die Rote Linie nicht vor Juni 2023 fährt. Die Verzögerung kostet schätzungsweise 40 Millionen NIS pro Monat (11,4 Millionen Euro, 11,3 Millionen CHF).

Das Problem liegt scheinbar im Signalsystem der Bahn. Probleme mit den Signalen und anderen Systemen führen immer wieder zu einem plötzlichen Stillstand des Trams. Der Generaldirektor des Verkehrsministeriums und hochrangige Beamte haben dies bei einer Testfahrt vor etwas mehr als einem Monat selbst erlebt. Die Signale sind das „Nervensystem“ der Bahn, das mit den Waggons, Türen und Bahnhöfen zusammenarbeitet, so dass die Strassenbahn bei einer Störung der Kommunikation mit den Signalen eine Notbremsung einleitet. Es gibt aber noch weitere Probleme beim Betrieb des Trams im Zusammenhang mit verschiedenen Beschränkungen, u. a. Geschwindigkeitsbegrenzungen.

Das Tel Aviver Tram ist mit einem komplexen Signalsystem ausgestattet, welches über ein automatisches System für die unterirdischen Abschnitte und ein manuelles für die oberirdischen Abschnitte verfügt, die Koordinierung dieser beiden Systeme erweist sich als schwierig.

Die Tel Aviver Tram auf Testfahrt in Jaffa (Bild: KHC).

Redakteurin Katharina Höftmann Ciobotaru arbeitete im Auslandsbüro der dpa in Tel Aviv und für die WELT ONLINE. Sie lebt als freie Journalistin und Buchautorin in Tel Aviv («Guten Morgen Tel Aviv», «Die letzte Sünde»).

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