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Cyberangriffe auf israelische Krankenhäuser

in Israel Zwischenzeilen/Medizin & Wissenschaft

Israel hat in der letzten Zeit einen dramatischen Anstieg von Cyberangriffen auf seine Krankenhäuser verzeichnet, das gab das Gesundheitsministerium jetzt bekannt. Allein in den letzten Tagen seien mindestens neun Krankenhäuser und Gesundheitsorganisationen angegriffen worden. Unter anderem wurde das Hillel Yaffe Krankenhaus in der Stadt Hadera mit so genannter Ransomware (Erpressungstrojaner, Erpressungssoftware) angegriffen, welche einen Grossteil der IT im Krankenhaus lahmlegte, nicht nur funktonierte die Registrierung von neuen Patienten nicht, auch die elektrischen Schiebetüren waren davon betroffen.

Offizielle im Gesundheitsministerium arbeiten gemeinsam mit dem Direktorat für Cybersicherheit daran, die Computersysteme der Krankenhäuser wehrfähiger zu machen und Schwächen, die von Hackern genutzt werden können, zu identifizieren.

Israel hat immer öfter mit den Ransomware-Angriffen zu tun, bei denen die Betroffenen zum Teil um hohe Geldsummen erpresst werden: Die Zahl der Angriffe ist in der letzten Zeit um 600 Prozent gestiegen. Israel sei nach Angaben der Cybersicherheitsfirma „VirusTotal“ die von dem Internetgigangten Google mit einer Analyse beauftragt wurde, das Land, das weltweit am meisten unter Cyberangriffen leidet. Auch Unternehmen haben damit zu tun: In dieser Woche wurde auch Microsoft in Israel scheinbar von Hackern aus dem Iran angegriffen.

Mitarbeitende im Hillel Yaffe Krankenhaus versuchen ohne funktionierende IT zurechtzukommen (Foto: Hillel Yaffe).

Weitere Informationen:

Israel leidet weltweit am meisten unter Cyberangriffen (eng), Times of Israel

Redakteurin Katharina Höftmann Ciobotaru arbeitete im Auslandsbüro der dpa in Tel Aviv und für die WELT ONLINE. Sie lebt als freie Journalistin und Buchautorin in Tel Aviv («Guten Morgen Tel Aviv», «Die letzte Sünde»).

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