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Israel erlaubt Leihmutterschaft für alle

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Ein jahrelanger Kampf wurde nun vor dem Obersten Gerichtshof in Israel gewonnen: Innerhalb der nächsten sechs Monate muss das Gesetz bezüglich von Leihmutterschaften in Israel geändert werden: Dann dürfen endlich auch schwule Paare und alleinstehende Männer Kinder über Leihmutterschaften bekommen. In ihrer Urteilsbegründung betonte die oberste Richterin Esther Hayut, dass die erste Klage bereits vor elf Jahren eingereicht wurde und der aktuelle Prozess seit 2015 läuft. Hayut erklärte, dass es auch nach dem das Gericht dem Staat auferlegt hatte, das Gesetz zu korrigieren, keine substantielle Veränderung gab. Deshalb habe nun das Oberste Gericht dies übernommen.

Das Gericht hat ausserdem angeordnet, dass der Staat den Klägern 30.000 Schekel (ca. 7.700 Euro, 8.300 CHF) ) für die Gerichtskosten erstatten muss. Die Klage hatten die beiden Aktivisten für die Rechte von Homosexuellen im Land, Etai Pinkas Arad und Yoav Arad Pinkas, eingereicht. Das Paar hatte schon vorher erreicht, dass ihre im Ausland geschlossene Ehe in Israel anerkannt wird. Sie haben drei Töchter, die über Leihmutterschaften in Indien und Thailand geboren wurden.

Etai Pinkas Arad feiert die Entscheidung auf seiner Facebook-Seite

Der neue Gesundheitsminister und Vorsitzende der linken Meretz Partei, Nitzan Horowitz, begrüsste die Entscheidung: „Dies ist ein historischer Tag für die LGBT-Gemeinde in Israel und die gesamte israelische Gesellschaft. (…) Ich freue mich als Gesundheitsminister bekannt zugeben, dass das Gesundheitsministerium dem Urteil des obersten Gerichts folgen wird. Wir werden sofort mit den Vorbereitungen beginnen, so dass wir in dem vorgegebenen Zeitrahmen in unserem Ministerium Leihmutterschaften für gleichgeschlechtliche Paare und alleinstehende Väter genehmigen können.“

Weitere Informationen:

Oberstes Gericht erlaubt Leihmutterschaften für alle Israelis (eng), JPost

Redakteurin Katharina Höftmann Ciobotaru arbeitete im Auslandsbüro der dpa in Tel Aviv und für die WELT ONLINE. Sie lebt als freie Journalistin und Buchautorin in Tel Aviv («Guten Morgen Tel Aviv», «Die letzte Sünde»).

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