MAGAZIN – LEBEN IN ISRAEL

Corona-Update: Viele neue Helfer

in Israel Zwischenzeilen/Leben, Kultur & Sport

Es ist der erste Tod eines Corona-Patienten in Israel, der an keinerlei Vorerkrankungen litt: Der 48-Jährige Rabbiner Chaim Aharon Torchin, 14-facher Vater aus dem ultraorthodoxen Bnei Brak, ist das 181. Opfer des Virus COVID-19. Insgesamt sind fast 14.500 Israelis an dem Virus erkrankt, 187 sind verstorben und fast 4.500 sind inzwischen genesen, 111 sind weiterhin an Beatmungsgeräte angeschlossen (Stand 22.4. mittag).

Weil die Statistik aber insgesamt in eine positive Richtung geht, was Neuinfektionen und die Auslastung der Krankenhäuser angeht, werden langsam einige der sehr strengen Regeln in Israel gelockert: So durften einige Geschäfte wieder öffnen, wobei noch nicht richtig klar ist, welche Geschäfte alles genau öffnen dürfen und welche nicht. Bisher gilt, dass diejenigen, die die Regeln des 2-Meter-Abstands zwischen Kunden einhalten, öffnen dürfen – aber das ist selbst in vielen Supermärkten nicht immer gegeben und Spielzeuggeschäfte sind beispielsweise von Öffnungen ausgeschlossen. Etwa 50.000 Sonderschüler dürfen laut der neuen Regeln auch wieder in die Schule, allerdings beschweren sich viele Eltern, dass die Hygiene-Bestimmungen oftmals nicht eingehalten werden können. Strände, Parks, Spielplätze und öffentliche Sportgeräte sind weiterhin geschlossen.

Darüber hinaus droht über den israelischen Unabhängigkeitstag, der in der kommenden Woche ansteht, auch schon wieder der nächste totale Lockdown. Der Tag, an dem traditionell viele Partys gefeiert werden und vor allem viel miteinander gegrillt wird, soll nicht zu einer weiteren Stunde Null werden, bei der die bisherigen Erfolge und Bemühungen nichtig gemacht werden. Eine gute Nachricht gibt es aber auch: Die Zahlen derjenigen Israelis, die sich in Corona-Zeiten freiwillig engagieren, sind extrem hoch: Biologielehrer helfen kostenlos in Forschungslaboren aus, Kindergärtner bieten Betreuung für Kinder von Eltern in systemrelevanten Berufen an und Studenten helfen Älteren durch Lebensmittel- oder Arzneilieferdienste. Allein die Jerusalemer Stadtverwaltung hat 15.000 neue Freiwillige registriert.

Ein geschlossener Spielplatz in Tel Aviv (Bild: KHC).

Redakteurin Katharina Höftmann Ciobotaru arbeitete im Auslandsbüro der dpa in Tel Aviv und für die WELT ONLINE. Sie lebt als freie Journalistin und Buchautorin in Tel Aviv («Guten Morgen Tel Aviv», «Die letzte Sünde»).

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