„Süd-Korea lebt, so wie Israel, unter direkter existenzieller Bedrohung. Vielleicht ist das einer der Gründe, warum sich viele Koreaner für Israel und die Juden interessieren. Neben einer religiösen Verbundenheit der grossen christlichen Gemeinschaft, faszinieren die Koreaner unsere Geschichte, Werte, Familienorientierung, technologische Innovationskraft und Forschungskultur ebenso wie Israels stabile Geburtenrate – ein Kontrast zu Koreas sinkenden Heirats- und Geburtenraten“- das erzählt der israelische Dozent, Dr. Daniel Feldman, von der Bar-Ilan-Universität. Feldman hat, nachdem ihm ein Sabbatical an einer Nord-Europäischen Uni aufgrund einer BDS-Kampagne abgesagt wurde, fünf Monate am neuen Israel Education Research Center der Seoul National University verbracht.
Der erste Lehrstuhl seiner Art in Korea wurde mit dem Ziel eröffnet, eine Gemeinschaft zu fördern, die die Forschung über das Judentum, die israelische Geschichte, Wirtschaft und Gesellschaft vorantreibt. Feldman, der während seines Aufenthalts sogar vom koreanischen Fernsehen über die Holocaust-Erfahrung seiner Grosseltern interviewt wurde, war selbst überrascht, wieviel Koreaner über sein Heimatland Israel wissen.
In ein paar Wochen will der Dozent wieder nach Korea zurück: „Es gibt Pläne für weitere israelische Bildungsforschungsprogramme an der SNU und Möglichkeiten, das Zentrum zu erweitern. Das Interesse an einer Ausweitung der koreanisch-israelischen Beziehungen durch akademische Partnerschaften ist gross, und ich hoffe, dass ich dabei helfen kann, dies zu verwirklichen, bevor ich mich anderen Orten und Erfahrungen zuwende.“
