Die israelisch-schweizerische Künstlerin Naomi Leshem hat sich vor allem durch ihre ruhigen, unaufgeregten Fotografien einen Namen gemacht. Ihre neuste Ausstellung „Ghosts of others“ ist erst einmal nicht als „typische“ Naomi Leshem-Arbeit zu erkennen. Die Serie markiert einen Wendepunkt in Leshems Kunst, von der Verarbeitung ihrer eigenen Biografie hin zu den Geschichten von anderen: Menschen, Objekten und Orten.
Ob ein Portrait der Hotelbesitzerin Gizela, „der gute Geist“ in Leshems Stammhotel in Zürich, die Fotografie eines belgischen Anhängers aus den 50er Jahren oder Bilder eines Gebäudes, in dem Nazis junge entführte Polinnen „arisieren“ wollten: Leshems Ausstellung „Ghost of others“ zeigt Momentaufnahmen, die den Betrachter einbeziehen. Man kann sich zu den Bildern, zu den „Geistern“ quasi seine eigene Geschichte ausdenken.
Die Fotografin, die analog und ohne Bildprogramme arbeitet, betont ihr beeindruckendes Talent vor allem bei der Fotografie, die an der Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz entstanden ist: bei dichtem Nebel schafft sie es eine Gruppe von Pferden auf geradezu magische Art und Weise in Szene zu setzen. Dort sieht man sie dann förmlich: Die Geister, die Naomi Leshem rief.
Die Ausstellung wird noch bis 11. Mai in der Noga Gallery of Contemporary Art in Tel Aviv zu sehen sein.
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