MAGAZIN – LEBEN IN ISRAEL

Die Serie „Der Deutsche“ zeigt deutsch-israelische Geschichte

in Israel Zwischenzeilen/Leben, Kultur & Sport

Israel in den 70er Jahren in einem fiktiven Kibbuz am See Genezareth: Einige der Kibbuzniks sprechen Deutsch. Fast alle sind Shoa-Überlebende, sprechen tun sie über das Erlebte allerdings kaum – sehr zum Leidwesen ihrer Kinder, die für das, was sie erleben, noch nicht den Begriff Transgenerationale Trauma kennen. Mittendrin leben Uri und seine Frau Anna mit ihrer beiden fast erwachsenen Kindern. Uri stammt ursprünglich aus Deutschland und dahin wird er gleich am Anfang der Serie geschickt, um einen Geschäftsdeal für den Kibbuz abzuschliessen. Doch schnell wird klar, dass es bei der Reise auch um eine geheime Mossad-Operation geht. Anna versucht sich währenddessen mit ihrer Shoa-Vergangenheit auseinanderzusetzen: Uri hat bestimmt, dass sie nicht über das Erlebte sprechen, aber in Anna regt sich der Wunsch, genau das doch zu tun.

In diesem Spannungsfeld bewegt sich die Serie „Der Deutsche“, zu hebräisch Ha Germani, die gerade auf dem israelischen Fernsehsender Yes angelaufen ist, und ab 24. Juli auch auf dem Privatsender MagentaTV im deutschsprachigen Raum gezeigt werden wird. Über zehn Jahre hat der israelische Produzent Assaf Gil erfolglos versucht, eine deutsche Produktionsfirma für das Projekt zu gewinnen, die sich an den Dreharbeiten beteiligt. Gefunden hat er schliesslich den deutschen Schauspieler Oliver Masucci, der Uri eindringlich und fesselnd spielt und für die Dreharbeiten sogar Hebräisch gelernt hat.

Die Szenen in Israel wurden übrigens mit mobilen Bunkern im Norden Israels mitten im Krieg gedreht, ein erstaunlicher Beleg dafür, wie sich auch die israelische Kulturszene nicht unterkriegen lässt von dem immer noch andauernden Konflikt.

„Der Deutsche“ – der deutsche Schauspieler Oliver Masucci und die israelische Darstellerin Ania Bukstein spielen die Hauptrollen (Bild: Presse).

Redakteurin Katharina Höftmann Ciobotaru arbeitete im Auslandsbüro der dpa in Tel Aviv und für die WELT ONLINE. Sie lebt als freie Journalistin und Buchautorin in Tel Aviv («Guten Morgen Tel Aviv», «Die letzte Sünde»).

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