MAGAZIN – LEBEN IN ISRAEL

Pessach 2022 und die Rückkehr der Touristen

in Israel Zwischenzeilen/Tourismus & Natur

Von Rebecca Steiner

Die Tourismusbranche war wohl am stärksten von der Schliessung der Grenzen und den Beschränkungen für die Einreise in den letzten zwei Jahren seit dem Ausbruch von Corona betroffen. Tausende Israelis, die im Hotel- und Gaststättengewerbe arbeiten, wurden von ihrer Arbeit quasi berurlaubt (fast wie eine Warteschleife, bei der man zwar nicht ganz entlassen wird, aber auch nicht ganz so viel Geld verdient), oder entlassen. Pessach 2022 könnte jedoch das Licht am Ende des Tunnels sein, auf das sie gewartet haben.

„Die letzten zwei Jahre waren schrecklich“, sagt Tzvi, ein in Jaffa ansässiger Hotelier, der seit über einem Jahrzehnt in der Branche tätig ist, „während der ganzen Schliessungen gab es fast keine Buchungen. Bevor die Delta-Variante einschlug, kamen die Buchungen herein, es schien, als würde sich alles wieder normalisieren, aber dann machte Israel wieder die Grenzen zu.“ Das gleiche passierte mit dem Ausbruch der Omicron-Welle.

Aber dieses Mal soll endlich alles anders sein.

Es sind keine weiteren Schliessungen in Sicht, die Grenzen sind wieder geöffnet, es gibt keine Roten Listen mehr und keine Impfbeschränkungen für Reisende – die Hoffnung, dass die Tourismusbranche etwas von dem zurückgewinnen kann, was sie in den letzten Jahren verloren hat, ist daher gross. Die Buchungen für März sahen bereits fast so aus wie vor der Corona-Krise und die Hotels waren für April bereits zu etwa 80 Prozent ausgelastet. Es wird erwartet, dass diese Zahl fast 95 Prozent erreichen wird. Viele Museen und Parks im ganzen Land, darunter das Kunstmuseum von Tel Aviv, der Zoo von Haifa, der Botanische Garten von Jerusalem und andere, sind frei zugänglich, und es scheint, dass die Bemühungen, diese Feiertagssaison zur besten seit langem zu machen, Früchte tragen. Koschere Pessach-Programme sind im ganzen Land ausverkauft, zusätzliches Personal wurde eingestellt, um alle zusätzlichen Anforderungen eines speziellen Programms mit koscheren Pessach-Lebensmitteln zu erfüllen, und die Energie derjenigen, die in der Branche arbeiten, ist hoch. Es sieht nicht so aus, als ob irgendetwas oder irgendeine Variante diese Branche von ihrem wohlverdienten Comeback abhalten könnte.

Noch ist es hier recht leer: Über Pessach werden jedoch vor allem in Jerusalem wieder viele internationale Touristen erwartet (Foto: KHC).

Redakteurin Katharina Höftmann Ciobotaru arbeitete im Auslandsbüro der dpa in Tel Aviv und für die WELT ONLINE. Sie lebt als freie Journalistin und Buchautorin in Tel Aviv («Guten Morgen Tel Aviv», «Die letzte Sünde»).

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