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Israelische Feministin Marcia Freedman ist gestorben

in Israel Zwischenzeilen/Leben, Kultur & Sport

Die israelische Feministin und ehemaliges Knesset-Mitglied Marcia Freedman ist in dieser Woche mit 83 Jahren gestorben. Die gebürtige Amerikanerin war nach der Trennung von ihrem Mann, das erste offen homosexuelle Knesset-Mitglied und bis heute die einzige offen lesbische Abgeordnete. Sie war ausserdem die erste israelische Politikerin, die 1976 gegen den Widerstand ihrer männlicher Kollegen das Thema häusliche Gewalt auf den Tagesplan brachte. Und obwohl männliche Politiker, darunter der damalige Minister für Polizei, sie für die Initiative auslachten, gründete sie schliesslich in Haifa im Jahre 1977 das erste Frauenhaus. Später setzte sie sich mit Leidenschaft für einen Frieden zwischen Israelis und Palästinensern ein.

„Marcia hat für uns alle gekämpft, dafür, dass wir unsere Leben in Frieden und mit Stolz sowie gewaltfrei leben können“, so das Statement der Organisation Aguda, Israels nationale LGBT-Organisation, zum Tod der Menschenrechtlerin. „Ihr Coming-out in den siebzigern hat tausende homosexuelle Frauen und Männer inspiriert, die Angst davor hatten, sie selbst zu sein. Wir hoffen, dass ihr wegweisendes Vermächtnis zu noch mehr lesbischer Repräsentation in der Politik führt.“

Marcia Freedman in Israel 1974 (Bild: (Yaacov Saar/GPO).
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Weitere Informationen:

Marcia Freedman ist tot (eng), Times of Israel

Redakteurin Katharina Höftmann Ciobotaru arbeitete im Auslandsbüro der dpa in Tel Aviv und für die WELT ONLINE. Sie lebt als freie Journalistin und Buchautorin in Tel Aviv («Guten Morgen Tel Aviv», «Die letzte Sünde»).

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