Nach einem acht Jahre andauernden Rechtsstreit ist nun eine der wichtigsten Sammlungen von Briefen, Manuskripten, Tagebuchaufzeichnungen und Skizzen von Franz Kafka endlich nach Israel gebracht worden. Die Sammlung, die der Autor seinem Kollegen Max Brod vermacht hatte, war nach dessen Tod in den Händen seiner Sekretärin Eva Hoffe gelandet, diese wiederum vererbte die Kafka-Dokumente ihren Töchtern. Brod hatte aber in seinem Testament verfügt, dass die Kafka-Sammlung in die Nationalbibliothek in Jerusalem gebracht werden sollte. Das passierte jedoch über Jahre nicht. Stattdessen verwahrte die Familie Hoffe die wertvollen Dokumente in mehreren Safes in israelischen und Schweizer Banken. Eine geradezu kafkaeske Geschichte, besonders wenn man bedenkt, dass Kafka Brod die Sammlung eigentlich mit dem Auftrag hinterlassen hatte, alles zu verbrennen.
Die Sammlung beinhaltet mehrere handgeschriebene Briefe von Kafka an Brod, Manuskripte seiner Erzählungen „Ein Landarzt“ und „Hochzeitsvorbereitungen auf dem Lande“, seine Pariser Tagebücher sowie viele Zeichnungen des Schriftstellers. Dieser Schatz soll nun von Mitarbeitern der Nationalbibliothek gesichtet und sortiert werden, bevor er der Öffentlichkeit sukzessive zugänglich gemacht wird. Erste Stücke zeigte die Nationalbibliothek jetzt bereits auf einer Pressekonferenz in Jerusalem.