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Israel und Jordanien planen Kanal zwischen Rotem und Totem Meer

in Israel Zwischenzeilen/Tourismus & Natur

Israel und Jordanien werden beide etwa 40 Millionen US-Dollar pro Jahr für die nächsten 25 Jahre investieren, um einen Kanal zwischen dem Hafen von Aqaba (Rotes Meer) zur süd-östlichen Küste des Toten Meeres zu bauen. Am Ende des Kanals soll eine Entsalzungsanlage errichtet werden. Die gesamte Anlage und der Kanal wird sich innerhalb Jordaniens befinden. Vorhaben, einen Teil der Anlage in Israel zu bauen, wurden nach Protesten von Umweltschützern aufgegeben. Israel beteiligt sich nichtsdestotrotz an dem Projekt, weil ein Teil des entsalzten Wassers auch von der israelischen Bevölkerung genutzt werden kann – allerdings zu einem deutlich höheren Preis als entsalzenes Wasser, das innerhalb Israels hergestellt wird.

Vor allem aber beteiligt sich Israel an dem Projekt, um die in den letzten Jahren weiter angestiegenen Spannungen mit seinem Nachbarland zu besänftigen:
„Das ist das grösste gemeinsame Projekt zwischen Israel und einem arabischen Land, das es je gab“, kommentiert der israelische Minister für regionale Zusammenarbeit, Tzachi Hanegbi, „Jordanien leidet unter extremen Wassermangel und Israel will Jordaniens Stabilität sichern. Immerhin das Land, mit dem wir die längste Grenze teilen.“ Neben dem geplanten Kanal hat Israel ausserdem angekündigt, die Wasserlieferung an Jordanien aus dem See Genezareth zu erhöhen.

Das Tote Meer trocknet aus – dass ein Kanal vom Roten Meer eine Lösung für dieses Problem ist, bezweifeln in Israel viele Umweltschützer (Bild: Pixabay).

Weitere Informationen:
Israel und Jordanien planen Kanal (englisch), JPost

Redakteurin Katharina Höftmann Ciobotaru arbeitete im Auslandsbüro der dpa in Tel Aviv und für die WELT ONLINE. Sie lebt als freie Journalistin und Buchautorin in Tel Aviv («Guten Morgen Tel Aviv», «Die letzte Sünde»).

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