Es war eine furchtbare Nachricht für die LGBT-Gemeinschaft und alle Israelis, die an Gleichberechtigung und Toleranz glauben: Auf der Jerusalemer Pride-Parade stach ein orthodoxer Mann auf mehrere Menschen ein und tötete die 16-Jährige Shira Banki. Nun haben sich mitten in Tel Aviv Vertreter der ultraorthodoxen und LGBT-Gemeinde zum Dialog getroffen.
„Wir sind äusserst homophob“, erklärte einer der ultraorthodoxen Haredis in dem Treffen ehrlich, „Die Haredi-Gemeinschaft hat Angst vor Homosexuellen und ähnlichen Dingen. So lange, wie das in Tel Aviv stattfindet, ist das okay – aber es ist schrecklich, wenn sie nach Jerusalem kommen.“ Alle in dem Treffen anwesenden Religiösen verurteilten die Tat jedoch aufs Schärfste und betonten immer wieder, dass sie ihren Glauben darin nicht repräsentiert sehen.
Das ungewöhnliche Treffen konnte sicherlich keine Wunder wirken – die ultraorthodoxe Gemeinde kann und will Homosexualität nicht akzeptieren – aber das gegenseitige Kennenlernen ist ein erster hoffnungsvoller Schritt. Ein nächstes Treffen ist in dem orthodoxen Stadtteil Bnei Brak geplant.
Weitere Informationen:
Haredim besuchen LGBT-Zentrum in Tel Aviv (englisch), Haaretz, 09.08.15
Artikel über das Opfer Shira Banki (englisch), Ynet, 09.08.15