Ökonomen der OECD, die in den vergangenen Monaten zu Besuch in Israel waren, glauben, dass die Wirtschaft des Landes, wenn es sein Defizitziel von 3 Prozent erreichen will, ohne Steuern zu erhöhen, um mindestens 4 Prozent anwachsen muss. Neuer Schätzungen gehen jedoch davon aus, dass die Wirtschaft lediglich um 3,6 Prozent steigen wird.
Die OECD-Experten raten jedoch davon ab, Einkommenssteuern oder Steuern für Unternehmen zu erhöhen. Auch höhere Steuern für Immobilien oder Gas, sollten nicht in Erwägung gezogen werden, da diese in Israel bereits zu den höchsten unter den Industrienationen gehören. Stattdessen empfehlen die Experten, Steuerbefreiungen vor allem für Grossverdiener, Pensionsfonds und Arnbeitnehmer, die frühzeitig in Rente gehen, abzuschaffen . Daneben könnten die Steuern für beispielsweise industrielle Aktivitäten, die Luftverschmutzung zur Folge haben sowie die Mehrwertsteuer erhöht werden.
Insgesamt stehe Israel, laut des Berichts, sehr gut und deutlich besser als viele andere OECD-Länder da. So liegt die Arbeitslosenquote mit 6 Prozent weit unter dem OECD-Durchschnitt für Europa von 12 Prozent. Vor allem der High-Tech-Sektor und die Gas-Ressourcen seien der Grund für Israels positive wirtschaftliche Situation. Allerdings kommt der Wohlstand nicht bei allen an: Mit 20 Prozent der Bevölkerung, die unter der Armutsgrenze leben, hat Israel im OECD-Vergleich immer noch die höchste Armutsrate.
Weitere Informationen:
- OECD-Bericht empfiehlt Israel Steuererhöhungen (englisch), ynet, 08.12.13
- OECD-Bericht lobt Israels starke Wirtschaft und kritisiert soziale Probleme (englisch), Jpost, 08.12.13