Die Quartalszahlen zum Immobilienmarkt werden je nach politischer Perspektive widersprüchlich ausgelegt. ‚Zahlbarer Wohnraum für alle’ war eines der grossen Anliegen der demonstrierenden Mittelklasse im Sommer 2011, und die Regierung Netanyahu/Lapid hat in den letzten Monaten Massnahmen zur Bändigung der landesweit steigenden Immobilienpreise präsentiert. Eine Trendwende scheint aber noch nicht in Sicht, obwohl im Zentrum des Landes in atemberaubender Geschwindigkeit neue Wohntürme und ganze Wohngebiete hochgezogen werden.
Dem hochpreisigen Markt in Tel Aviv soll in den nächsten Jahren ein gigantisches Neubauprojekt etwas Luft verschaffen. Yair Lapid besiegelte die schon länger angekündigte Schliessung des kleinen Militär- und Inland-Flughafens „Sde Dov Hoz“ in Tel Aviv. Das historische Flugfeld liegt an erstklassiger Immobilienlage am Meer und soll nun definitiv ab 2016 für die Entwicklung eines neuen Stadtteils verfügbar sein – zwei Jahre früher als zuletzt angekündigt. Unter anderem sollen 16’000 Wohneinheiten Platz finden, was neuem Wohnraum für 40’000-50’000 Menschen entsprechen könnte.
Die Regierung prüft auch eine Initiative, in Zukunft Richtpreise für Neubauten auf kommunalem Land festzulegen, um mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Bisherige Versuche in diese Richtung blieben fruchtlos.
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