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Feuerwehr fordert mehr Budget für Bekämpfung von Bränden

in Israel Zwischenzeilen/Tourismus & Natur

Nach mehreren schweren Bränden in Zentralisrael forderte ein hochrangiger Vertreter der Feuerwehr nun eine Verdopplung der Ressourcen, um künftig sogenannte „Mega-Brände“ bewältigen zu können. Shay Levy, stellvertretender Kommissar und Leiter der Brandforschung, sagte gegenüber der Times of Israel, Israel sei – wie andere Regionen mit Mittelmeerklima – zunehmend von extremen, langanhaltenden Waldbränden betroffen. „Wir brauchen von allem mehr“, so Levy. Neben dem Klimawandel mit überdurchschnittlich steigenden Temperaturen kämpfe Israel auch mit politisch motivierten Brandstiftungen.

„Dieses Mal rückten alle Feuerwehren in die Gegend von Jerusalem aus“, fuhr er fort. ‚Was passiert, wenn mehrere Grossbrände gleichzeitig ausbrechen und über einen längeren Zeitraum in verschiedenen Teilen des Landes wüten?‘ Levy sagte, die massiven Waldbrände der letzten Jahre seien zu gross für ein einzelnes Land gewesen und hätten regionale und internationale Zusammenarbeit erfordert. Ein Sprecher der betroffenen Kommune erklärte, es gebe keine regelmässigen staatlichen Mittel für den Brandschutz, weshalb Millionen aus eigener Kasse bereitgestellt werden müssen. Anträge auf Wiederaufbauhilfen nach grösseren Bränden seien bislang erfolglos geblieben.

Eine Sprecherin der Regionalbehörde Hof Carmel im Norden Israels sagte, auch dort gebe es keine regelmässigen staatlichen Mittel für den Brandschutz. Trotz des verheerenden Waldbrands von 2010 mit 44 Todesopfern und grossem Sachschaden habe sich an der staatlichen Finanzierungspraxis offenbar wenig geändert.

Brand über dem Karmelgebirge in der Nähe von Haifa 2010 (Bild: Ram Eisenberg).

Redakteurin Katharina Höftmann Ciobotaru arbeitete im Auslandsbüro der dpa in Tel Aviv und für die WELT ONLINE. Sie lebt als freie Journalistin und Buchautorin in Tel Aviv («Guten Morgen Tel Aviv», «Die letzte Sünde»).

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