MAGAZIN – LEBEN IN ISRAEL

Schwimmer vor israelischer Küste von Hai attackiert

in Israel Zwischenzeilen/Tourismus & Natur

Seit Tagen kursieren Videos von Haien vor der israelischen Küste. In den Videos sieht man auch z.T. wie israelische Männer trotzdem ins Wasser gehen und nah an die Tiere herantreten.

Nun wurde ein Taucher vor der Küste von Hadera von einem Hai tödlich angegriffen. In einem Video kann man sehen, wie der Mann von mindestens einem Tier attackiert wird, und sich das Wasser rot färbt. Mittlerweile haben die Rettungs- und Suchkräfte menschliche Überreste gefunden, die zum Abgleich momentan forensisch untersucht werden – aber höchstwahrscheinlich handelt es sich um den vermissten Mann. Die Polizei hat den Strand bis auf Weiteres gesperrt.

Eigentlich friedlich: Ein Mann fährt mit seinem Paddelboot zwischen Haien vor Hadera in Israel (Bild: Hagai Nativ/The Israel Nature and Parks Authority).

Der israelische Fernsehsender Channel 12 berichtet, dass der Hai auch einen Rettungstaucher angegriffen habe, der nach dem Mann gesucht habe. Der Vorfall ereignete sich in einem Bereich des Strandes, in dem das Schwimmen bereits verboten war. Andere Taucher berichten aber, dass die Haie bisher immer friedlich waren, so lange man Abstand zu den Tieren hielt.
In den letzten Tagen hat das Fischsterben im Hadera-Bach und im nahe gelegenen Alexander-Bach Haie an die Küsten von Hadera und Beit Yannai gelockt. Die Haie fressen tote, kranke und verletzte Fische, wenn sie ins Meer gelangen, und tragen so dazu bei, die natürlichen Gewässer sauber zu halten.

Im Mittelmeer sind über 90 % der Haiarten ausgestorben. Als Spitzenprädatoren des marinen Ökosystems haben Braune Haie und Sandbankhaie keine natürlichen Feinde. Zwischen November und Mai versammeln sich 40 bis 80 Haie beim Kraftwerk Hadera, wo warmes Turbinenwasser in den Fluss fliesst – ein Ereignis, das Taucher, Forscher und Neugierige anzieht.

Redakteurin Katharina Höftmann Ciobotaru arbeitete im Auslandsbüro der dpa in Tel Aviv und für die WELT ONLINE. Sie lebt als freie Journalistin und Buchautorin in Tel Aviv («Guten Morgen Tel Aviv», «Die letzte Sünde»).

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