MAGAZIN – LEBEN IN ISRAEL

Historisches Treffen in der Wüste

in Israel Zwischenzeilen/Wirtschaft & Innovation

Es ist ein historisches Treffen mit einem historischen Foto: Die Aussenminister der Länder Bahrain, Ägypten, Israel, USA, Marokko und der Vereinigten Arabischen Emirate halten sich an den Händen. „Dieses Treffen war das erste seiner Art und sicher nicht das letzte“, erklärte Israels Aussenminister und zukünftiger Premier Yair Lapid, „Was wir hier tun, ist Geschichte schreiben, wir bauen eine neue regionale Architektur auf, die auf Fortschritt, Technologie, religiöser Toleranz, Sicherheit und Kooperation der Geheimdienste beruht.“ Die Teilnehmer beschlossen auch, dieses Treffen nun regelmässig stattfinden zu lassen.

Und auch, wenn jeder der Teilnehmer sicherlich mit einer anderen Motivation zu dem Treffen gekommen ist – so erläuterte der ehemalige amerikanische Botschafter in Israel, Dan Shapiro, dass die VAE vor allem an Investitionen in Clean Tech interessiert seien, während Bahrain sich für maritime Sicherheitsfragen und Marokko sich für Bildung und Landwirtschaft interessiert – dass dieses Treffen stattfand, sendet ein starkes Signal an andere arabische Länder. Israel hat in den letzten Jahren die Beziehungen mit vielen muslimischen Ländern normalisiert, etwas, was bis vor kurzem noch fast undenkbar war.

Das Treffen kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass ein wichtiger israelischer Partner fehlte: Der Aussenminister des Nachbarlands Jordanien, mit dem Israel immerhin seit 1994 ein Friedensabkommen geschlossen hat, konnte sich nicht zur Teilnahme auf israelischem Boden durchringen.

Redakteurin Katharina Höftmann Ciobotaru arbeitete im Auslandsbüro der dpa in Tel Aviv und für die WELT ONLINE. Sie lebt als freie Journalistin und Buchautorin in Tel Aviv («Guten Morgen Tel Aviv», «Die letzte Sünde»).

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