Die Behörde für Rechte der Shoa-Überlebenden hat kürzlich einen Bericht zur Situation Überlebender veröffentlicht, der zeigt, dass im Jahr 2019 14.800 Überlebende in Israel verstorben sind. Rund 40 Prozent der Überlebenden (etwa 74.000 Menschen) sind bereits 85 Jahre und älter, 839 sind über 100 Jahre alt. Die Behörde zeigte auch auf, dass im vergangenen Jahr mehr als 5 Milliarden Schekel (1,3 Milliarden Euro, 1,4 Milliarden CHF) in Form von Direktzahlungen oder Vergünstigungen an Überlebende gingen.
Rund 59.000 Israelis, die Ghettos oder Konzentrationslager überlebt haben, oder versteckt wurden, erhalten zwischen 2.420 NIS (630 Euro, 677 CHF)und 6.078 NIS (ca. 1600 Euro, 1700 CHF) pro Monat. Auch weitere 17.630 Überlebende, die am Existenzminimum leben erhalten Renten und 133.000 Überlebende bekommen jährliche Entschädigungszahlungen, insgesamt in Höhe von 604 Millionen Schekel (157 Millionen Euro, 169 Millionen CHF). Darüber hinaus müssen die meisten Überlebenden nicht für Medikamente und medizinische Behandlungen zahlen. Und trotzdem leben ein Viertel aller Überlebender im Land in Armut – in vielen Fällen, weil die Überlebenden gar nicht genau wissen, welche Zahlungen ihnen überhaupt zustehen. Obendrein sieht das deutsch-israelische Abkommen über die Entschädigungszahlungen vor, dass Israelis, die erst nach 1953 ins Land gekommen sind, davon ausgeschlossen sind. Die Betroffenen erhalten lediglich den Mindestbeitrag von 4.000 Schekel (1040 Euro, 1120 CHF) im Jahr.
Die israelische Regierung bemüht sich in den letzten Jahren vermehrt darum, den Überlebenden noch mehr Vergünstigungen zu gute kommen zu lassen. In den letzten zwei Jahren haben Behördenvertreter mehr als 51.000 Haushalte, in denen Überlebende leben, besucht, um diese über ihre Rechte aufzuklären.