Die Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas brach am frühen Dienstagmorgen nach rund zwei Monaten zusammen. Nach Angaben der israelischen Regierung hatte sich die Hamas geweigert, israelische Geiseln im Rahmen eines neuen Geiseldeals freizulassen. Daraufhin hat die israelische Armee Dutzende von Angriffen im gesamten Gazastreifen gestartet.
Der gescheiterte Waffenstillstand hat für breite Kritik in der Bewegung der Geiselfamilien gesorgt.
Liri Albag, eine der jungen israelischen Soldatinnen, die vor etwa zwei Monaten aus der Gefangenschaft entlassen wurde, äusserte ihre tiefe Enttäuschung über die Wiederaufnahme der Kämpfe im Gazastreifen: „Was ist mit den [Geiseln], die zurückgelassen wurden? Wieder einmal werden sie vergessen; wieder einmal wird mit ihrem Schicksal gespielt; wieder einmal wird ihr Leben aufs Spiel gesetzt, anstatt es zu retten.“, schrieb sie auf Instagram.
Die Terrororganisation Hamas erklärte währenddessen, sie stehe weiterhin in Kontakt mit den Ländern, die zwischen ihr und Israel vermitteln, und sei daran interessiert, die Umsetzung des Waffenstillstands zu vollenden.
Die Hamas hat darauf bestanden, an den ursprünglichen Bedingungen des Abkommens festzuhalten, das Anfang des Monats in seine zweite Phase treten sollte. Diese Phase sah vor, dass sich Israel vollständig aus dem Gazastreifen zurückzieht und sich im Gegenzug für die Freilassung der noch lebenden Geiseln bereit erklärt, den Krieg endgültig zu beenden. Israel hat dem Abkommen zwar zugestimmt, aber die israelische Regierung scheint nun darauf zu bestehen, dass Israel den Krieg erst dann beenden wird, wenn die Regierungs- und Militärkapazitäten der Hamas zerstört worden sind.
Die Hamas forderte die Vermittler – die USA, Katar und Ägypten – auf, Netanjahu für den Bruch des Waffenstillstands voll verantwortlich zu machen. Ausserdem forderten sie die arabischen und muslimischen Länder auf, den „palästinensischen Widerstand“ zu unterstützen, um „die ungerechte Blockade des Gazastreifens zu brechen“.
