Das Bezirksgericht Beerscheva hat am Montag acht weitere Verdächtige im Vergewaltigungsfall von Eilat zu Gefängnisstrafen verurteilt, wie israelische Medien berichteten. Darüber hinaus wird die Klägerin mit mehreren zehntausend Schekel entschädigt. Vor dreieinhalb Jahren wurde die damals 16-jährige im Red Sea Hotel in Eilat von zahlreichen jungen Männern vergewaltigt.
Bereits im Februar verurteilte dasselbe Gericht die beiden Anführer der Gruppenvergewaltigung, Isi Rafilov (27) und Ilizir Meirov (26), wegen ihrer Verbrechen zu mehrjährigen Haftstrafen im zweistelligen Bereich.
Nun wurden weitere Mittäter verurteilt. Zwei 17-Jährige Zwillingsbrüder erhielten eine Strafe von achteinhalb Jahren Gefängnis. Ein weiterer Angeklagter, der zum Tatzeitpunkt 19 Jahre alt war, wurde wegen Beihilfe zur Vergewaltigung in zwei Fällen zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt. Zwei weitere Angeklagte, die zum Tatzeitpunkt ebenfalls gerade einmal 17 Jahre alt waren, müssen wegen Beihilfe zur Vergewaltigung und zahlreicher Vergehen wegen unsittlicher Handlungen viereinhalb Jahren ins Gefängnis. Manche der Verurteilten hatten nicht aktiv an der Vergewaltigung teilgenommen – das Gericht verurteilte sie trotzdem, weil sie „zur Atmosphäre“ beigetragen hatten und das Beobachten der Vergewaltigung selbst als „unsittliche Handlung“ gewertet wurde.
Insgesamt elf Männer hatten sich an dem Mädchen vergangen, dass von den Männern in ihr Hotelzimmer gelockt worden war. Rafilov und Meirov hatten angeboten, sich um das stark alkoholisierte Mädchen zu kümmern. Sie überzeugten ihre Freundinnen und forderten sie auf, Wasser und andere Vorräte vom Hotelkiosk zu holen. Kurz nachdem sie gegangen waren, zog Rafilov die Klägerin aus und die Tortur für das 16-Jährige Mädchen begann.
Die Jury unter dem Vorsitz von Richterin Yael Raz Levy, sowie den Richtern Gilat Shalev und Aharon Mishnayot schrieb bei der Verurteilung eines der Haupttäter: „Dies ist die Geschichte eines jungen, fröhlichen und lebenslustigen Mädchens, das während ihrer Sommerferien in Eilat alkoholische Getränke konsumierte. Der Angeklagte näherte sich ihr wie ein Raubtier. Von da an nahm das, was als Ausflug mit Freunden begann, eine plötzliche und albtraumhafte Wendung und wurde zu einem Missbrauchsvorfall, bei dem sie im Laufe einer Stunde von zahlreichen Angeklagten missbraucht wurde. Jeder, der den Raum betrat, wusste, was vor sich ging, und keiner von ihnen stoppte den Angriff, sondern sie lachten mit und gossen noch Öl ins Feuer. Keiner von ihnen verschonte sie.“