Israel ist ein teurer Ort zum Leben, und die Verkehrsstaus tragen durchaus wesentlich dazu bei. Laut einer neuen Studie von Sani Ziv und Oren Shapir, die auf der Jahreskonferenz des Aharon-Instituts für Wirtschaftspolitik an der Reichman-Universität vorgestellt wurde, tragen Staus auf Israels Strassen im Vergleich zu Referenzländern Europas zu einem Anstieg der Lebenshaltungskosten zwischen Israel und Europa um 6 Prozent bei.
Die Forscher fanden zudem heraus, dass Israel im Vergleich zu den Referenzländern, d. h. zu Ländern mit einer ähnlichen Bevölkerungszahl wie Israel, beispielsweise Österreich, Belgien, Dänemark, die Niederlande, Finnland und Schweden, für denselben Warenkorb an Konsumgütern und Dienstleistungen 34 Prozent teurer ist.
Der grösste Teil dieses Unterschieds entfällt auf das Wohnen, aber auch die Überlastung der Strassen trägt mit 6 Prozent dazu bei, und beide Faktoren hängen zusammen. Der Studie zufolge drängen die hohen Wohnkosten die Bevölkerung in die äusseren Ringe der Hauptmetropole um Tel Aviv, was die Produktivität senkt und die Lebenshaltungskosten in die Höhe treibt. Die Situation ist so, dass etwa 10 Prozent der Einwohner der Metropole im Zentrum leben, aber etwa 25 Prozent von ihnen dort arbeiten.
Die Studie stellt fest, dass ein Verkehrssystem, das die Fahrtzeit ins Zentrum verkürzt, von grosser Bedeutung wäre, ebenso wie die Erhöhung des Wohnungsangebots.
Die Schlussfolgerungen der Forscher ähneln denen von Dutzenden von Studien und Artikeln, die im Laufe der Jahre veröffentlicht wurden, aber Israel tut sich immer noch schwer, sie umzusetzen.