Das Umweltschutzministerium hat vor kurzem eine Kampagne im Wert von 2,5 Millionen NIS (620.000 Euro, 610.000 CHF) gestartet, um das Recycling von elektronischen Geräten und Batterien zu verbessern. Die Kampagne, die hauptsächlich vom Justizministerium aus den Erlösen von Sammelklagen im Namen der Öffentlichkeit finanziert wird, fordert die Israelis auf, zweimal darüber nachzudenken, ob sie ein Gerät ersetzen müssen, und gibt ihnen Hinweise zur Entsorgung oder zum Recycling, falls sie sich doch für ein neues Gerät entscheiden.
Branchenkenner warnen jedoch, dass eine Informationskampagne nur wenig Wirkung zeigen wird, wenn die Regierung nicht ein Gesetz erlässt, das die Einzelhändler verpflichtet, Altgeräte zu sammeln und zu recyceln sowie Vorschriften einführt, die genau klären, was und wie recycelt werden kann. Ausserdem müssen Massnahmen gegen den illegalen Schmuggel von Geräten in das palästinensische Westjordanland ergriffen werden. Dort verbrennen die Palästinenser sie auf offenem Feuer, um Metalle zu gewinnen, was die öffentliche Gesundheit auf beiden Seiten der Grünen Linie gefährdet.
Elektroschrott, der giftige Materialien wie Blei, Quecksilber, Flammschutzmittel u.ä. enthält, macht nur drei Prozent des gesamten Mülls aus, verursacht aber 70 Prozent der abfallbedingten Umweltverschmutzung, so Gadi Reichman, Vorsitzender und CEO von All Trade, einer israelischen Recyclinganlage für elektrische und elektronische Kleingeräte. All Trade hat sich kürzlich mit Electra, einem der grössten israelischen Lieferanten von elektrischen Haushaltsgeräten und Klimaanlagen, zusammengetan, um eine neue Recyclingfabrik für grosse Haushaltsgeräte in der Nähe von Sderot im Süden Israels zu bauen. Die Fabrik wurde im Januar eröffnet.