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Israel testet Drohnentransport für Notfallsituationen

in Israel Zwischenzeilen/Medizin & Wissenschaft

Israel testet aktuell den Drohnentransport für Blut und andere wichtige medizinische Güter. In Kriegszeiten und bei Naturkatastrophen könnten Drohnen der schnellste und effizienteste Weg sein, um Blutkonserven und Medikamente zu den Krankenhäusern in der Peripherie und zur Armee zu bringen.

In einem ersten Testlauf hob eine autonome Drohne mit 3,8 Kilogramm Blut um 9:42 Uhr vom Rambam Medical Center in Haifa ab. Sie landete 13 Minuten später auf dem Gelände des Galilee Medical Center in Nahariya, nahe der Nordgrenze Israels zum Libanon. Die Blutkonserven wurden nach der 25,2 Kilometer langen Flugreise sorgfältig geprüft und für einwandfrei und einsatzbereit befunden. „Wir mussten herausfinden, ob das Blut mit einer Drohne genauso gut transportiert werden kann wie mit einem Bodenfahrzeug“, erklärt Prof. Eilat Shinar, Direktorin der Nationalen Blutdienste.

Der Testflug, der Ende März durchgeführt wurde, ist Teil eines Pilotprojekts, an dem mehrere medizinische Organisationen und Regierungsstellen beteiligt sind, die die Möglichkeit prüfen, Blut und andere wichtige medizinische Güter per Drohne in Krankenhäuser zu transportieren. Die Hoffnung ist, dass dies zur Standardpraxis wird, insbesondere für medizinische Zentren in der Peripherie des Landes, die in Zeiten von Krieg und Naturkatastrophen von der Versorgung abgeschnitten sein könnten.

Laut Idita Israeli, Innovationsmanagerin für das Governmental Medical Center, begann die Drohneninitiative während der COVID-Pandemie mit Flügen in und aus zwei geriatrischen, zwei psychiatrischen und einem allgemeinen Krankenhaus in Zentralisrael. Dabei wurden vor allem nicht regulierte Güter wie Masken transportiert.

Blutkonserven werden ausgepackt, nachdem sie per Drohne im Galilee Medical Center in Nahariya angekommen sind (Bild: Roni Albert/Galilee Medical Center).

Redakteurin Katharina Höftmann Ciobotaru arbeitete im Auslandsbüro der dpa in Tel Aviv und für die WELT ONLINE. Sie lebt als freie Journalistin und Buchautorin in Tel Aviv («Guten Morgen Tel Aviv», «Die letzte Sünde»).

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