Zwei Mal wurde der Start des heiss erwarteten Tel Aviver Tram schon verschoben: Anscheinend vor allem, weil die Signalsysteme für das Fahren über und unter der Erde nicht korrekt miteinander verknüpft wurden. Nun soll es laut Verkehrsministerium zum Unabhängigkeitstag im April endlich losgehen. Gleichzeitig warnte aber das Unternehmen, das mit dem Bau des Trams beauftragt wurde, das Tram wäre evlt. erst im Sommer einsatzbereit.
Berichte des Fernsehsenders Kanal12 erklären deshalb, dass Verkehrsministerin Miri Regev erwäge, das Metro-Projekt von der NTA auf ein anderes Unternehmen zu übertragen, möglicherweise auf die Netivei Israel National Transport Infrastructure Co. unter dem Vorsitz von Yigal Amedi, einem engen Mitarbeiter von Regev. Im Entwurf des Gesetzes über wirtschaftliche Vereinbarungen wurde vorgeschlagen, die Tel Aviver Stadtbahn von der NTA abzuspalten und deren Bau sowie den Bau des geplanten Metrosystems neu auszuschreiben.
Tel Aviv verfügt bisher über ein recht lückenhaftes Nahverkehrssystem. Es fahren in der von dichtem Verkehr geplagten Stadt ausschliesslich Busse als öffentliche Verkehrsmittel. Eine U-Bahn gibt es nicht. In den letzten Jahren nutzen immer mehr Bürger Fahrräder und Leih-Roller, auch weil das Netz an Fahrradwegen deutlich ausgebaut wurde – bei schlechtem Wetter und weiteren Entfernungen bleibt aber oft nur das Taxi, wenn man kein eigenes Auto besitzt.