MAGAZIN – LEBEN IN ISRAEL

Regierung führt europäische Lebensmittelstandards ein

in Israel Zwischenzeilen/Wirtschaft & Innovation

Es ist eine weitere Massnahme, um die Lebenshaltungskosten in Israel zu senken: Die Regierung will nun europäische Lebensmittelsicherheits-Standards übernehmen und die meisten israelischen Richtlinien sollen aufgehoben werden. Die Änderungen betreffen unter anderem die Herstellung und Einfuhr von Gemüsekonserven, Nudeln, Reis, Süssigkeiten, Gewürzen, Suppenpulver, Würzmitteln und Milchprodukten.

„Sie wissen doch, dass Israelis immer [aus Europa] zurückkommen und sagen: ‚Warum ist es in Berlin so viel billiger?‘ Weil Berlin europäische Standards verwendet und diese billiger sind. Also bringen wir sie nach Israel“, erklärte Premierminister Yair Lapid die Massnahme in einer Videobotschaft. Tatsächlich gehören die Lebenshaltungskosten in Israel zu den höchsten in der OECD, obwohl dies im Allgemeinen auf den mangelnden Wettbewerb unter den lokalen Importeuren und Herstellern zurückgeführt wird.

Die Entscheidung, die europäischen Normen zu übernehmen, wurde von einem interministeriellen Ausschuss getroffen, dem Vertreter des Gesundheitsministeriums, des Wirtschaftsministeriums, des Finanzministeriums, des Justizministeriums, der Verbraucherschutzbehörde und der Wettbewerbsbehörde angehörten. Die Übernahme der europäischen Lebensmittelnormen anstelle der israelischen wird am 1. Januar im kommenden Jahr in Kraft treten. Von den 127 derzeit geltenden Lebensmittelnormen werden dann 97 für israelische Importeure abgeschafft.

Für einheimische Hersteller werden diese 97 Sicherheitsstandards jedoch im Laufe von vier Jahren schrittweise abgeschafft: 60 werden am 1. Januar abgeschafft, 21 ein Jahr später, einer im darauffolgenden Jahr und schliesslich 15 am 1. August 2026.

Lebensmittel sollen endlich preiswerter werden in Israel (Bild: KHC).

Redakteurin Katharina Höftmann Ciobotaru arbeitete im Auslandsbüro der dpa in Tel Aviv und für die WELT ONLINE. Sie lebt als freie Journalistin und Buchautorin in Tel Aviv («Guten Morgen Tel Aviv», «Die letzte Sünde»).

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