Der Schnellzug zwischen Jerusalem, dem Ben-Gurion-Flughafen und Tel Aviv wird in den kommenden Wochen auch nachts verkehren, das teilte das Verkehrsministerium in dieser Woche mit. Ab dem 17. September werden die Züge in beide Richtungen zwischen Samstag- und Mittwochabend einmal pro Stunde verkehren.
Damit fahren die Züge allerdings weder in der Nacht von Donnerstag zu Freitag (typischerweise die wichtigste „Ausgeh“-Nacht in Israel) noch zwischen Freitag und Samstag. Ab Freitagabend bis Samstagabend ist in Israel Schabbat, die meisten öffentlichen Verkehrsmittel fahren dann nicht. Ein Umstand, der immer wieder scharf kritisiert wird. Auch dass man, um Busse und Züge im Land zu nutzen eine sogenannte Rav-Kav-Plastikkarte haben muss, ist zumindest vielen Touristen nicht bekannt. Die Karte kann man auch nicht in Bussen erwerben, sondern nur in Bahnhöfen und in bestimmten Kiosken.
Trotzdem ist die neuste Entscheidung ein Schritt in die richtige Richtung: Verkehrsministerin Merav Michaeli versucht seit ihrer Amtsübernahme den Nahverkehr in Israel zu intensivieren und zu optimieren. Das Ministerium unter Michaeli hat rund 80 Prozent seines Budgets in öffentliche Verkehrsmittel und nachhaltige Verkehrsprojekte und nur 20 Prozent in die Infrastruktur für Privatfahrzeuge investiert. Israels Strassen sind vor allem im Zentrum des Landes von ständigen Staus und vielen Unfällen geprägt – ein besser funktionierender Nahverkehr kann die Abhilfe schaffen, die dringend benötigt wird.