Die Zeremonie musste virtuell stattfinden: Via Zoom feierten die Aussenminister von Israel und Kosovo, Gabi Ashkenazi und Meliza Haradinaj-Stublla, die Unterzeichung von zwei Kooperationsvereinbarungen: Eine für ihre diplomatischen Beziehung und eine für die Arbeit von Israels Entwicklungsorganisation Mashav. Die Zeremonie endete mit der Enthüllung des Schildes für die Kosovarische Botschaft in Jerusalem. Nach den USA und Guatemala ist der Kosovo erst das dritte Land, das eine Botschaft in Jerusalem und nicht Tel Aviv unterhalten wird.
Neben dem Kosovo hatte Israel vor kurzem auch eine so genannte „Normalisierungsvereinbarung“ mit dem Sudan unterschrieben. In dieser Woche besuchte der Nachrichtendienst-Minister Eli Cohen als erster israelischer Minister das afrikanische Land. Die beiden Länder hatten Anfang Januar die so genannten Abraham Accords Declaration unterschrieben, die von den USA verhandelt und zuvor schon von den Vereinigten Arabischen Emiraten und Bahrain unterschrieben wurden. Diese Annäherung zwischen Israel und mehreren muslimischen Staaten, vor allem dem Sudan, war jahrzehntelang undenkbar.
Im Gegensatz zu Bahrain und den Vereinigten Arabischen Emiraten führte der Sudan 1948 und 1967 direkt Krieg mit Israel. Die sudanesische Hauptstadt Khartum war der Ort, an dem die Arabische Liga nach dem Sechstagekrieg 1967 in ihrer Khartum-Resolution die „drei Neins“ bekannt gab: Kein Frieden mit Israel, Keine Anerkennung Israels, Keine Verhandlungen mit Israel. Diese Ideologie hatten in der Vergangenheit bereits Ägypten (1979) und Jordanien (1994) aufgegeben. Auch Marokko hatte erst kürzlich bekannt gegeben, die Beziehungen mit Israel zu normalisieren.