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Israel noch weit entfernt von Herdenimmunität

in Israel Zwischenzeilen/Medizin & Wissenschaft

Obwohl Israel die zweite heftige Coronawelle bereits hinter sich hat, ist der Weg zur Herdenimmunität noch weit: Bei lediglich 5,5 Prozent der Israelis konnten bisher Antikörper nachgewiesen werden. Das zeigt eine serologische Untersuchung des Gesundheitsministeriums. Vor allem bei Kindern konnten Antikörper nachgewiesen werden, Frauen besassen am seltensten Antikörper. Eine Herdenimmunität ist jedoch erst bei etwa 60 Prozent der Bevölkerung erreicht – umso besser, dass Israels Verteidigungsminister Benny Gantz nun verkündete, dass Israels Institut für Bioforschung Ende des Monats beginnt, eine Coronavirus-Impfung mit Menschen zu testen. Auch den Name für die Impfung gab er bereits bekannt: „Brilife“, eine Kombination aus „Bri’ut“, hebräisch für Gesundheit, und „Life“.

Währenddessen kämpfen die Bürger des Landes weiterhin mit den Folgen der Lockdownmassnahmen: Mehr als 50 Prozent der israelischen Studierenden haben ihren Nebenjob verloren, etwa 24 Prozent aller Studenten denkt nun darüber nach, aus finanziellen Nöten das Studium ganz aufzugeben. Mehr als die Hälfte davon sind arabische Studierende. In Israel müssen Studierende nicht nur hohe Lebenshaltungskosten bestreiten, sondern auch zum Teil sehr hohe Studiengebühren: „Die Zahl derer, die sich für ein Studium eingeschrieben haben, ist in diesem Jahr zwar angestiegen, aber eines ist trotzdem klar: Die Studenten, die unter dieser Wirtschaftskrise leiden, bleiben zurück und ihre Plätze werden von Studierenden eingenommen, die finanzielle Hilfe von ihren Eltern bekommen.“, erklärte Shlomi Ahiav, Präsident des nationalen Studentenverbands.

Ein Tel Aviver Restaurant protestiert mit „Reserviert-Schildern“, die auf Namen israelischer Politiker ausgestellt sind gegen den Lockdown und die Schliessung der Restaurants (Bild: KHC)

Weitere Informationen:

Gantz verkündet Beginn der Impfungsversuche (eng), Times of Israel

Redakteurin Katharina Höftmann Ciobotaru arbeitete im Auslandsbüro der dpa in Tel Aviv und für die WELT ONLINE. Sie lebt als freie Journalistin und Buchautorin in Tel Aviv («Guten Morgen Tel Aviv», «Die letzte Sünde»).

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