An Pessach essen Juden bekanntlich Matzen (das ungesäuerte Brot) – wieviel Matzen-Brot tatsächlich am ersten Pessachabend gegessen werden soll, darüber gibt es unterschiedliche Ansichten. Einige sagen, die Menge an Matze sollte der Grösse einer Olive entsprechen – andere vergleichen die Menge mit der Grösse eines Eies. Doch wie gross waren Eier im Heiligen Land vor 2.600 Jahren eigentlich?
Dieser Frage sind Archäologen nun erstmal erfolgreich nachgegangen. Mithilfe eines 3D-Modells konnten nun endlich Eierschalen, die vor mehr als zehn Jahren während Ausgrabungen in der Davidstadt in Jerusalem freigelegt wurden, zu einem Ei zusammengesetzt werden. Dr. Avshalom Karasnik von der Bar-Ilan-Universität nutzte einen neuen Algorithmus, den er eigentlich für die Rekonstruktion von Tonscherben entwickelt hatte, um vier grosse Teile der gefundenen Eierschalen zusammenzusetzen. Das Ergebnis: Das antike Ei war in etwa so gross wie handelsübliche Eier heute. Fünf Zentimeter hoch, mit einem Durchmesser von 4 Zentimeter und einem Gewicht von 61 Gramm.
Überdenken müssten vor allem die Litauer Juden ihre Praxis, denn die gehen bisher davon aus, dass antike Eier zwei Mal grösser als moderne Eier waren und essen dementsprechend ihre Matzen-Menge.
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