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Weniger Flaschen wiederverwertet als bisher angenommen

in Israel Zwischenzeilen/Wirtschaft & Innovation

Wenn man durch israelische Städte geht, fallen einem die grossen Gitterkäfige schnell auf: Vollgestopft mit Plastikflaschen und immer mindestens einer durch den Wind flatternden Plastiktüte sind sie der Sammelpunkt, um zu recyclen. Doch ein Report des Umweltministeriums zeigt jetzt auf, dass viel weniger Flaschen recycelt werden als bisher angenommen.

Während sich die Firma ELA Recycling Corporation, die für die Sammlung und die Abfallverwertung der Flaschen aus den Gitterkäfigen verantwortlich ist, damit rühmt, dass 60 Prozent aller Flaschen wiederverwertet werden, fand das Umweltministerium jetzt heraus, dass die tatsächliche Zahl wohl eher unter 10 Prozent liegt. Lediglich 6 Prozent der Flaschen wurden in Israel recycelt. Grosse Mengen der Flaschenabfälle werden in die Türkei und nach China exportiert.

Getränkehersteller stehen damit vor einem Problem, denn wenn nicht genügend ihrer Plastikflaschen recycelt werden, müssen sie Strafen zahlen. Sollten die Zahlen des Umweltministeriums final bestätigt werden, beliefe sich diese Strafe auf rund 23 Millionen US-Dollar nur für das vergangene Jahr.

Seit einigen Jahren bemüht sich das Land um das Einläuten einer echten „Recycling-Revolution“, mit dem Ziel weniger Deponierung und mehr Wiederverwertung zu erreichen. Zwar hat die Gesetzgebung mittlerweile einen geeigneten Rahmen geschaffen, aber die Erfolge bleiben immer noch hinter den Erwartungen zurück.
An der Recyclingquote von rund 34 Prozent (bei einer insgesamt recycelten Abfallmenge von 5,5 Millionen Tonnen) im Jahr 2014 hat sich bis heute nicht viel verändert.

Wer hier seine Flaschen hinein wirft, denkt er tut was Gutes (Bild: KHC).

Weitere Informationen:

Weniger Flaschen recycelt als gedacht (eng), Haaretz, 09.11.17

Analyse der israelischen Abfallwirtschaft durch den Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung (Oktober, 2017)

Redakteurin Katharina Höftmann Ciobotaru arbeitete im Auslandsbüro der dpa in Tel Aviv und für die WELT ONLINE. Sie lebt als freie Journalistin und Buchautorin in Tel Aviv («Guten Morgen Tel Aviv», «Die letzte Sünde»).

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