„Kennen Sie den Unterschied zwischen der italienischen Mamma und der jüdischen Mamme? Die italienische Mamma sagt zum Kind: ‚Wenn du die Suppe nicht isst, bring ich dich um.‘ Die jüdische Mamme hingegen droht mit den Worten: ‚Wenn du die Suppe nicht isst, dann bring ich mich um!’“
Dieser Witz ist nur einer von vielen über die jiddische Mamme, deren Gabe Schuldgefühle mit nur einem Blick auszulösen und deren, ganz und gar nicht subtile Art, zu kritisieren weltweit berühmt ist. Für die jiddische Mamme ist nicht nur die Verheiratung ihrer Kinder und der, nennen wir es mal, „Enkeldruck“ eine Herzensangelegenheit, sondern auch die kontinuierliche Gewährleistung von Nahrungszufuhr (selbst wenn man nur eine kurze Runde um den Block geht, kann man sicher sein, dass die jiddische Mamme ein Lunch-Paket in den Rucksack geschmuggelt hat). Und überhaupt: Bei all dem, was sie so wegschafft, fragt man sich, ob der Tag der jiddischen Mamme mehr Stunden hat, als der eigene.
Aber dass die moderne jüdische Mamme soviel mehr ist, als ihre Karikatur in Woody-Allen-Filmen kann man in Israel erfahren: Hier, wo es eine Elternzeit von drei Monaten gibt und Frauen trotzdem im Durchschnitt drei Kinder haben. Hier, wo Muttersein nicht bedeutet, dass man sich oder seine eigenen Ziele aufgeben muss (was vor allem auch an den tollen Vätern liegt). Und hier, wo Mütter ihre Kinder nach Herzenslust mit den berühmten israelischen Erdnussflips (Bamba) füttern – ohne das gesellschaftliche Rauschen von Überflieger-Bio-Eltern und Mandarin-Früherziehung.
Und am Ende will die jiddische Mamme doch das gleiche wie die meisten Mütter auf dieser Welt: Nur das Beste für ihr Kind. Nun ja, mit der kleinen Ausnahme, dass sie eben entscheidet, was das Beste ist!