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Gesundheitsdebatte: Keine Impfungen – kein Kindergeld

in Israel Zwischenzeilen

Auch in Israel wird die Durchsetzung der Impfpflicht heiss diskutiert. Seit mehr als sechs Jahren schon wollen einige Regierungsvertreter die Zahlungen von Kindergeld an das Durchführen von Impfungen binden – unter dem neuen Gesundheitsminister Yaakov Litzman soll diese Regelung nun tatsächlich in Kraft treten.

Zwar hat Israel immer noch eine Impfrate von 90 Prozent, aber in den vergangenen Jahren sind die Zahlen der Eltern, die ihre Kinder nicht mehr impfen lassen besorgniserregend angestiegen. Vor allem in der ultra-orthodoxen Gemeinde und bei den Beduinen sind die Impfraten erschreckend niedrig. Aber auch in Familien der Mittelklasse wird immer öfter, aus ideologischen Gründen, nicht geimpft.

Das Vorhaben, Kindergeld an die Durchführung von Impfungen zu knüpfen, wird jedoch auch kritisiert: Yitzchak Kadman, Direktor des israelischen Nationalrats für Kinder bemängelt, dass es keine legale Verpflichtung gäbe, sein Kind zu impfen. Sawsan Zaher, Rechtsanwalt einer Organisation für Rechte der arabischen Israelis wiederum erklärt, dass gerade viele Beduinen einem schlechten Zugang zu ärztlichen Einrichtungen hätten und die Bestrafung daher ungerecht sei.

Auch in Israel sinkt die Zahl der Bürger, die ihre Kinder impfen lassen (Bild: Dmitry Naumov/familie-und-tipps.de).
Auch in Israel sinkt die Zahl der Bürger, die ihre Kinder impfen lassen (Bild: Dmitry Naumov/familie-und-tipps.de).

Weitere Informationen:

Keine Impfung-Kein Kindergeld (englisch), Times of Israel, 20.05.15

 

Redakteurin Katharina Höftmann Ciobotaru arbeitete im Auslandsbüro der dpa in Tel Aviv und für die WELT ONLINE. Sie lebt als freie Journalistin und Buchautorin in Tel Aviv («Guten Morgen Tel Aviv», «Die letzte Sünde»).

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