MAGAZIN – LEBEN IN ISRAEL

Israel schafft Rundfunk-Gebühren ab

in Israel Zwischenzeilen

Wie der Minister für Kommunikation Gilad Erdan Ende der vergangenen Woche bekannt gab, werden in Israel bis Ende März 2015 die Rundfunkgebühren abgeschafft. Daneben soll das israelische Staatsfernsehen geschlossen werden. Lediglich die Rundfunkgebühren für Fahrzeughalter sollen erhalten bleiben.

Die gesamte Struktur öffentlich-rechtlicher Sender soll reformiert werden: „Wir wollen etwas besseres und preiswerteres, was von politischem Einfluss getrennt werden kann.“, erwiderte Finanzminister Yair Lapid Kritikern, die betonten, dass öffentlich-rechtliche Sender lebenswichtig für die Demokratie seien. In der Vergangenheit waren die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten immer wieder für ihre Verschwendung von Geldern kritisiert worden – u.a. waren Millionen ausgegeben worden, um Bürger zu finden, die die vorgeschriebene Gebühr nicht gezahlt haben.

Die Medienbranche Israels erfuhr in den letzten Jahren immer wieder grosse Veränderungen. So hat die kostenlose Tageszeitung „Israel Hayom“ einen völlig neuen Wettbewerb unter Printprodukten ausgelöst. Auch deswegen hat sich die Situation des Traditionsblatt „Maariv“, das seit 1948 erscheint, immer weiter verschlechtert – mittlerweile sind die Schulden so hoch, dass die Wochenendausgabe wahrscheinlich ganz eingestellt werden muss.

Ein Bild, das vielleicht bald der Vergangenheit angehört, eine Frau liest die Zeitung „Maariv“ (Bild: Miriam Alster/Flash 90)
Ein Bild, das vielleicht bald der Vergangenheit angehört, eine Frau liest die Zeitung „Maariv“ (Bild: Miriam Alster/Flash 90)

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Redakteurin Katharina Höftmann Ciobotaru arbeitete im Auslandsbüro der dpa in Tel Aviv und für die WELT ONLINE. Sie lebt als freie Journalistin und Buchautorin in Tel Aviv («Guten Morgen Tel Aviv», «Die letzte Sünde»).

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