MAGAZIN – LEBEN IN ISRAEL

Aktuelle Studie: Zahl der säkularen Schüler in Jerusalem steigt weiter

in Israel Zwischenzeilen

Eine aktuelle Studie des „Jerusalem Instituts für Israel Studien“ zeigt auf, dass die Zahl der säkularen Bewohner in der israelischen Hauptstadt ansteigt. Bereits das zweite Jahr in Folge ist die Zahl der nicht-orthodoxen Schüler, die staatliche Schulen besuchten, angestiegen. Während diese Zahl in den vergangenen zehn Jahren zuvor stetig sank, liegt sie nun bei 22.725 und stieg damit um zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit liegt sie jedoch immer noch unter den Zahlen von 1997 bis 2001 bevor grosse Wellen säkularer Bewohner Jerusalem verlassen hatten.

Gleichzeitig ist die Zahl orthodoxer Schüler, die in den Klassen eins bis sechs an so genannten Haredi Schulen angemeldet waren, von 36.349 im vergangenen Jahr auf 35.880 gesunken. In den vergangenen Jahren haben vor allem viele junge orthodoxe Juden die Hauptstadt verlassen und sind in vornehmlich orthodox-bewohnte Städte wie Bet Schemesch, Modiin Ilit und Beitar Ilit abgewandert. Die Abwanderung sei laut Angaben der Forscherin Dr. Maya Hoshen vom Jerusalem Institut für Israel Studien zu erwarten gewesen, da sich viele junge (orthodoxe) Paare das Leben in Jerusalem nicht leisten könnten.

Nichtsdestotrotz stellen die orthodoxen Juden immer noch die klare Mehrheit unter der jüngeren Generation in Jerusalem dar. Der Bürgermeister der Stadt Nir Barkat muss sich in den kommenden Wahlen im Herbst vor allem auch der Kritik säkularer Bürger stellen, die eine immer stärkere religiöse Prägung ehemals säkularer Stadtteile Jerusalems beklagen.

Redakteurin Katharina Höftmann Ciobotaru arbeitete im Auslandsbüro der dpa in Tel Aviv und für die WELT ONLINE. Sie lebt als freie Journalistin und Buchautorin in Tel Aviv («Guten Morgen Tel Aviv», «Die letzte Sünde»).

Die neusten Artikel von Israel Zwischenzeilen

Nach Oben