Eilat, Israels binnen-touristischer Ferienort Nummer 1 am Roten Meer, ist heute nur mit einem Inlandflug oder einer fünf Stunden langen Bus- oder Autofahrt durch die Wüste zu erreichen. Seit Jahrzehnten steht der Bau einer Bahnlinie zwischen dem bevölkerungsreichen Zentrum Israels und dem peripheren Süden auf der Wunschliste. Ein neues Abkommen mit China könnte dieses Projekt nun entscheidend voranbringen. Transportminister Yisrael Katz unterzeichnete in Peking eine Vereinbarung, welche die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern in grossen Infrastrukturprojekten vorsieht. Chinesische Unternehmen haben das Know-How und die Ressourcen, um das grosse Bahn-Projekt zu realisieren.
Für Israel hat die geplante Bahnlinie mehr als nur touristische Bedeutung. Ziel ist einerseits, die Reisezeit auf dem Landweg im Hochgeschwindigkeitszug auf zwei Stunden zu senken. Doch auch der Güterverkehr zwischen der Hafenstadt Eilat und dem Zentrum Israels hat grosse strategische und wirtschaftliche Relevanz. So liesse sich auf dem Landweg der Flaschenhals Suez-Kanal umgehen. Die Kosten des Projekts werden auf 20 Milliarden Schekel (rund 4 Milliarden Euro) geschätzt. Eine erste Planungsphase soll Ende 2012 abgeschlossen werden, die Bauzeit soll rund vier Jahre betragen.
Weitere Informationen:
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Abkommen mit China könnte Bau der Eilat-Eisenbahnverbindung beschleunigen (englisch), Haaretz.com, 06.07.12
- Weitreichende Zusammenarbeit mit China (englisch), Globes.co.il, 03.07.12
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Regierungsbeschluss im Februar zum Bau der Hochgeschwindigkeitslinie (englisch), Haaretz.com, 05.02.12