„Nun sag, wie hast du’s mit der Religion?“. Für jüdische Israelis gibt es eine recht eindeutige Antwort auf die Gretchenfrage: Eine knappe Mehrzahl von 54 Prozent glaubt nämlich an Gott. Immerhin 45 Prozent haben einen koscheren Haushalt und 25 Prozent halten den Schabbat – diese Zahlen aus einer Studie der Zeitung Haaretz bestätigen, dass Israel deutlich religiöser ist, als alle Westeuropäischen Länder (in Italien etwa glauben 46 Prozent der Bevölkerung an Gott). Der Grad der Religiosität korreliert übrigens auch mit den politischen Ansichten: Während Wähler der liberalen und linken Parteien deutlich weniger religiös sind (nur 17 Prozent von ihnen glauben überhaupt an Gott), finden sich unter den Wählern konservativer und rechter Parteien überwiegend Israelis, die koscher essen und den Schabbat einhalten. Ein ähnliches Zusammenspiel findet sich je nach Wohnort der befragten: In Jerusalem halten 66 Prozent der 511 Befragten den Schabbat ein, in Tel Aviv nur 17 Prozent. 85 Prozent der Jerusalemer glauben an Gott, in Tel Aviv sind es nur 44 Prozent.
Besonders überraschend ist, dass die jüngeren Befragten zwischen 18 und 24 Jahren deutlich konservativere Ansichten haben (beispielsweise dazu, ob Supermärkte an Schabbat geöffnet sein sollten), als die 65-Jährigen und älteren. Die Jüngeren gehen auch öfter in die Synagoge als die Älteren.
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