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Nicht nur Bauhaus muss restauriert werden

in Israel Zwischenzeilen/Leben, Kultur & Sport

Bei aller Begeisterung über Tel Aviv als grösstes Open-Air-Bauhaus-Museum, kommen die eklektischen Bauten in der Stadt manchmal zu kurz: Das soll sich nun zumindest auf dem Rothschild-Boulevard ändern. In einem einmaligen Projekt wird das berühmte Awad-Haus, ein eklektischer Bau aus dem Jahr 1926 der einem griechischen Tempel nachempfunden wurde, unter dem Namen „Villa Rothschild“ restauriert und saniert. Eingerahmt werden soll der Bau zukünftig von zwei modernen siebenstöckigen Wohnhäusern.

„Die eklektischen Gebäude haben keinen grossen kulturellen Wert“, erklärt Gidi Bar Orian, der leitende Architekt des Villa Rothschild-Projekts, „In Europa gibt es so viele davon, aber hier liegen sie in Strassen mit höheren Häusern und wirken wie kleine Diamanten…“
Gerade die Kombination aus Alt und Neu, die auch bei diesem Projekt zur Anwendung kommen soll, gefällt aber nicht allen. Die Tel Aviver Historikerin Shula Vidrich nennt den Rothschild-Boulevard ein Museum ohne Wände und glaubt, dass Kombinationen wie die Villa Rothschild „das existierende Gefüge von architektonischen Stilen“ beschädige.

Eines ist klar, der Not für bezahlbaren Wohnraum in Tel Aviv wird das Projekt nicht helfen: Die Apartmentpreise liegen in Millionenhöhe.

So soll das Areal Villa Rothschild aussehen (Bild: Bar Orian Architects)

Weitere Informationen:
Eklektische Bauten in Tel Aviv (eng), Times of Israel, 24.03.18

Redakteurin Katharina Höftmann Ciobotaru arbeitete im Auslandsbüro der dpa in Tel Aviv und für die WELT ONLINE. Sie lebt als freie Journalistin und Buchautorin in Tel Aviv («Guten Morgen Tel Aviv», «Die letzte Sünde»).

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