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Studie: Wie der deutsche Mittelstand von der Startup-Nation Israel profitieren kann

in Deutschland in Israel/Israel Zwischenzeilen/Wirtschaft & Innovation

Israel liegt nur wenige Flugstunden von uns entfernt, seine High-Tech-Industrie und Startup-Szene spielen weltweit ganz vorne mit. Doch deutsche Mittelständler nutzen das israelische Innovationspotential bislang kaum. Eine Studie gibt nun Handlungsempfehlungen, wie das künftig gelingen kann…

Gastbeitrag von Stephan Vopel und Markus Gick, Bertelsmann Stiftung

Technologiegetrieben, voll neuer Ideen und kosteneffizient – und nur knapp vier Flugstunden entfernt. Beinahe vor der eigenen Haustür findet sich ein Land mit einem Innovationspotenzial, das der deutsche Mittelstand bislang kaum für sich nutzt: Israel. Seine 7.000 Unternehmen im High-Tech-Bereich mit mehr als 356.000 hervorragend ausgebildeten Mitarbeitern bei einer Gesamteinwohnerzahl von nicht einmal neun Millionen und einer sich stetig weiter entwickelnden Startup- und Unternehmenslandschaft machen Israel zu der „Startup-Nation“ neben den USA.

Zehn Milliarden US-Dollar erzielte Investorenerlöse im High-Tech-Sektor durch Fusionen, Aufkäufe oder Börsengänge im Jahr 2016 unterstreichen das nachdrücklich. Unsere Studie untersucht, wie es um den Austausch zwischen deutschen Mittelständlern und der israelischen Startup-Szene steht. Sie zeigt, welche Wirtschaftssektoren Israels ein besonderes Potential haben, das deutsche Mittelständler bisher noch nicht ausschöpfen, und gibt praktische Handlungsempfehlungen, wie dies künftig gelingen kann.

Darum lohnt es sich für deutsche Mittelständler, in Israel aktiv zu werden

Viele deutsche und multinationale Konzerne haben bereits eigene Forschungs- und Entwicklungszentren in Israel gekauft oder aufgebaut, um das Innovationspotenzial des so genannten „Silicon Wadi“ für sich zu nutzen. Auch eine ganze Reihe der für die Studie interviewten Mittelständler zeigen grundsätzlich ein grosses Interesse an Unternehmenspartnerschaften mit Israel. Bisher jedoch agieren nur wenige im Land selbst.

Dabei ist es für deutsche Mittelständler sehr kosteneffizient, sich mit Israel zu vernetzen. So unterstützt Israel Innovationsprozesse von Firmen durch eine zentralisierte F&E-Förderung gebündelt im Amt der Innovation Authority, besitzt einen grossen Pool von Talenten aus den MINT-Fächern und ein unterhält ein aktives Innovationsnetzwerk staatlicher und nichtstaatlicher Stakeholder, was kurze Wege mit sich bringt und den bürokratischen Aufwand verringert.
Besonders in den für den deutschen Mittelstand relevanten Bereichen Automotive, Elektronik, Industrie 4.0, Internet der Dinge, erneuerbare Energien und Cyber gibt es eine grosse Anzahl spezialisierter israelischer Startups, die ihrerseits an einer Kooperation mit dem deutschen Mittelstand interessiert sind.

Handlungsempfehlungen für deutsche Mittelständler

Ausgehend von Best-Practice Beispielen leiten die Studienautoren konkrete Strategien ab zur Erschliessung des israelischen Innovationspotenzials. Die Studie bietet darüber hinaus einen umfassenden Überblick über bestehende staatliche und private Ressourcen, die interessierten Unternehmen einen Einstieg in das israelische Innovationsökosystem ermöglichen.

Aufbauend auf den Ergebnissen der Studie wird die Bertelsmann Stiftung als nächsten Schritt im Rahmen einer Explorationsphase Bedarfe und Möglichkeiten zum Aufbau einer Innovationsplattform zur Vernetzung des deutschen Mittelstands mit Israel ausloten.

Stephan Vopel, Director, Bertelsmann Stiftung
Markus Gick, Senior Projekt Manager, Bertelsmann Stiftung

Hintergrundinfo
Die Studie „Der deutsche Mittelstand und das Potenzial des israelischen Startup-Ökosystems“ beruht auf rund 60 qualitativen Interviews mit hochrangigen Vertretern deutscher Mittelständler und multinationaler Unternehmen, sowie israelischen Start-Ups, Universitäten und NGOs.

Eine Zusammenfassung der Studienergebnisse finden Sie hier:

Redakteurin Katharina Höftmann Ciobotaru arbeitete im Auslandsbüro der dpa in Tel Aviv und für die WELT ONLINE. Sie lebt als freie Journalistin und Buchautorin in Tel Aviv («Guten Morgen Tel Aviv», «Die letzte Sünde»).

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