MAGAZIN – LEBEN IN ISRAEL

Anerkennung von Berufsabschlüssen wird erleichtert

in Israel Zwischenzeilen/Wirtschaft & Innovation

In der Vergangenheit erschwerte die Lizenzierungsbürokratie für viele Fachkräfte die Alija: Einwanderer mit beruflichen Abschlüssen und Lizenzen mussten eine Reihe von Prüfungen auf Hebräisch ablegen und eine lange Aufenthalts- oder Lehrzeit durchlaufen – selbst wenn sie in diesem Bereich bereits jahrelang im Ausland gearbeitet hatten.

Das soll sich nun ändern: Die israelische Regierung hat eine Reform verabschiedet, die es Einwanderern mit Berufszulassungen ermöglichen soll, ihr Zulassungsverfahren in Israel zu beginnen, bevor sie im Land ankommen, wie das Einwanderungsministerium am Sonntag bekannt gab.

Die neue Entscheidung betrifft vor allem Beschäftigte im Gesundheitswesen, Ingenieure, Sozialarbeiter, Buchhalter, Tierärzte und andere Fachkräfte. Neue Einwanderer können ihre Unterlagen nun aus der Ferne bei den Genehmigungsbehörden einreichen und bekommen eine Genehmigung, bevor sie bei ihrer Ankunft in Israel ihre israelischen Ausweispapiere erhalten.

Nach Angaben des Ministeriums ist die Bürokratie bei der Erteilung von Genehmigungen ein Hindernis für die Alija. 10 bis 15 Prozent der potenziellen Einwanderer nach Israel entscheiden sich gegen einen Umzug in das Land, weil sie befürchten, dass sie ihren gewählten Beruf nicht mehr ausüben können. Das Ministerium schätzt, dass die Beseitigung einiger dieser Hürden dazu beitragen wird, den Fachkräftemangel, unter dem auch Israel in einigen Bereichen leidet, zu reduzieren. So sollen in den kommenden Jahren über 15.000 Arbeitskräfte nach Israel gebracht werden. Diese neuen Regelungen, so hiess es, werden Israel mit Ländern wie Deutschland, Frankreich und dem Vereinigten Königreich gleichstellen, die ebenfalls verkürzte Lizenzierungsverfahren für Einwanderer haben.

Fachkräftemangel im medizinischen Bereich: Dagegen kämpft Israel nun mit vereinfachter Bürokratie für Neueinwanderer an (Bild: Pixabay).

Redakteurin Katharina Höftmann Ciobotaru arbeitete im Auslandsbüro der dpa in Tel Aviv und für die WELT ONLINE. Sie lebt als freie Journalistin und Buchautorin in Tel Aviv («Guten Morgen Tel Aviv», «Die letzte Sünde»).

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