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SERIE AUFBAU DER GAZA-GRENZREGION, TEIL ZWEI „Schnell schnell in den Schutzraum“

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„Schnell schnell in den Schutzraum, mein Herz klopft, boom boom“, so beginnt ein Kinderlied, das israelische Kinder schon ab kleinstem Alter in der Gaza-Grenzregion lernen. Es soll ihnen beibringen, schnellstmöglich in einen Bunker zu laufen, denn in den Dörfern an der Grenze bleiben den Menschen bei einem Raketenalarm nur 15 Sekunden Zeit, um Schutz zu suchen.

Im Kibbutz Magen wird nun geplant, einen sogenannten Gemeinschaftsbunker zu bauen, ein Gemeinschaftszentrum, in dem sich bis zu 100 Menschen auch während Raketenangriffen zusammen aufhalten können. Eine solche Einrichtung gibt es bisher nämlich in dem Ort noch nicht. „Die Realität ist, dass jeder Anwohner in unserer Region einen Bunker an seinem Haus haben muss, und der Staat ist der Auffassung, dass das genügt. An Tagen mit vielen Raketenangriffen wollen wir Familien jedoch auch einen Platz bieten können, an dem die Kinder sicher spielen und Kurse u.ä. machen können. Wir haben in anderen Orten in der Grenzregion gesehen, dass das gut funktioniert und die Gemeinschaft zusammenbringt“, erklärt Carey-Lee Tal, die bei der NRO für die Bürger der Eshkol-Region für das Fundraising und Übersicht über die verschiedenen Projekte verantwortlich ist. Sharon Younger, die im Kibbutz Magen das Projekt des Gemeinschaftszentrums mit angeschlossenem Bunker leitet, hat das Projekt von ihrem Vorgänger übernommen, der am 7. Oktober von Terroristen im Kibbuz ermordet wurde. Sie glaubt, dass die Bunker auch in der Zukunft in ihrer Region nötig sein werden, trotzdem wollen sie und andere Bewohner schnellstmöglich zurückkehren – auch deshalb ist der Wiederaufbau und Neubau von Sicherheitsräumen so wichtig.

So soll das Gemeinschaftszentrum mit Bunker im Kibbuz Magen aussehen, wenn es fertig ist (Bild: The association for the advancement of the Eshkol region residents).

Über die NRO für die Bürger der Eshkol-Region läuft auch ein weiteres Projekt im Nachbarort Kibbuz Nir Itzchak. Der Kibbutz, der vor allem von der Landwirtschaft lebt, wurde am 7. Oktober und mit dem andauernden Krieg schwer getroffen: Lediglich zwei Felder können noch bewirtschaftet werden. Das Geld, das vorher schon knapp war, fehlt nun gänzlich. Dabei braucht der Ort dringend einen Abenteuerspielplatz, der für grössere Kinder ab 6 Jahren geeignet ist. Nicht nur, weil es abgesehen von ein paar veralteten Sportplätzen kaum Freizeitanlagen für ältere Kinder und Jugendliche im Ort gibt, sondern auch weil man den Bewohnern etwas bieten will, wenn sie nach Nir Itzchak zurückkehren: „Wenn wir wollen, dass unsere Bewohner zurückkehren, muss Nir Itzchak grösser, besser, stärker sein“, erklärt Rona Minaker von der Kommune, die momentan, wie fast der gesamte Kibbuz, in einem Hotel in der Nähe von Eilat wohnt. „Wir sind hier im Hotel fast 400 Menschen. Wir warten darauf, zu sehen, wie sich die Sicherheitssituation entwickelt, wie wir unser persönliches Sicherheitsgefühl zurückbekommen. Aber vor allem warten wir darauf, zurück nach Hause zu können.“ Wenn es nach Minakers 14-Jähriger Tochter ginge, würde die Familie schon jetzt zurückkehren.

Gerade für die älteren Kinder und Jugendlichen ist das Leben als Evakuierte in Hotels äusserst schwierig. Und gerade für sie wollen die Bewohner der Eshkol-Region wieder ein Zuhause schaffen, dass ihnen etwas bietet und auf dass sie stolz sein können. Aber bis dahin ist es noch ein langer Weg.

So ähnlich soll der Spielplatz für Kinder und Jugendliche im Kibbuz Nir Itzchak aussehen (Bild: The association for the advancement of the Eshkol region residents)

Hinweis: Die zwei vorgestellten Projekte werden von der HELFT ISRAEL Aktion der Gesellschaft Schweiz-Israel mitfinanziert.

Redakteurin Katharina Höftmann Ciobotaru arbeitete im Auslandsbüro der dpa in Tel Aviv und für die WELT ONLINE. Sie lebt als freie Journalistin und Buchautorin in Tel Aviv («Guten Morgen Tel Aviv», «Die letzte Sünde»).

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