Die Zahl der Krankenhausbetten in Israel nimmt nicht nur stetig ab, sie liegt mittlerweile auch fast 50 Prozent unter dem Durchschnitt anderer OECD-Länder. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung des Gesundheitsministeriums.
Die Zahl der Krankenhausbetten pro Kopf der Bevölkerung ist in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich gesunken. Im Jahr 1995 gab es in Israel 2,27 Betten pro 1.000 Einwohner, aber im Jahr 2022 sank die Zahl auf nur noch 1,75 – die Hälfte der durchschnittlichen Bettenzahl der OECD-Länder, die bei 3,5 Betten pro 1.000 Einwohner liegt. Dem Bericht zufolge hat sich die Zahl der Krankenhausbetten pro 1.000 Patienten zwischen 2010 und 2022 nicht erhöht, sondern ist sogar um neun Prozent gesunken, obwohl die Regierung für 2022 sogar 400 zusätzliche Betten genehmigt hat. Aber der jahrelange politische Stillstand und die häufigen Wechsel an der Spitze des Gesundheits- und des Finanzministeriums erschwerten die Umsetzung von Programmen zur Bereitstellung von mehr Krankenhausbetten in den letzten Jahren erheblich.
Dem Bericht zufolge besteht eine der grössten Lücken zwischen Israel und dem OECD-Durchschnitt bei den geriatrischen Krankenhausbetten. In den OECD-Ländern kommen im Durchschnitt 41 Betten auf 1.000 Menschen, während in Israel nur 16,9 Betten für 1.000 geriatrische Patienten zur Verfügung stehen. „Im Jahr 2035 wird sich die Zahl der über 65-Jährigen fast verdoppeln“, warnt Dr. Galit Kaufman, die Leiterin der geriatrischen Krankenhaus- und Rehabilitationszentren sowie der betreuten Wohnheime von Maccabi Healthcare Services gegenüber dem Medium Ynet. „Wir sehen einer Zukunft entgegen, in der wir auf die alternde Bevölkerung nicht vorbereitet sein werden. Die Realität ist düster: Es gibt nicht nur nicht genügend Betten, sondern wir haben auch Schwierigkeiten, Personal einzustellen, weil wir beschämend wenig Mittel erhalten und die Löhne nicht erhöhen können. Die Situation wird sich nur verschlimmern, da dieser Bereich der Gesundheitsversorgung stark unterfinanziert ist“, fügte sie hinzu.