Nach Ende des dritten Lockdowns öffnet Israel schrittweise weiter: In dieser Woche durften nun alle Restaurants wieder aufmachen: drinnen nur für geimpfte Bürger, draussen für alle. Nach Angaben des israelischen Verbands für Restaurants und Bars konnten jedoch viele Gaststätten nicht sofort öffnen, einige wollen erst nach den Pessach-Feiertagen wieder den Betrieb aufnehmen. Probleme bereite es wohl vor allem, Personal zu finden, da die meisten Mitarbeitenden der Industrie vom Staat bis Ende Juni Hilfen erhalten. Etwa 50.000 Mitarbeitende von Cafés, Restaurants und Bars bevorzugen demnach die bezahlte Beurlaubung. Viele Restaurantbesitzer mussten Kredite aufnehmen und haben nun Angst, dass sie alles wieder öffnen, zum Teil in neue Küchengeräte investieren, nur um dann doch wieder bald zu schliessen. Etwa 4.000 Restaurants sind nach Schätzungen des Verbands während der Corona-Zeit Pleite gegangen.
Auch die Schulen und Kindergärten haben fast im ganzen Land wieder für alle Klassenstufen geöffnet – allerdings zu dem Preis, das aktuell mindestens bereits 90.000 Schüler in Quarantäne sind, da alle Schüler unter 16 nicht geimpft sind und daher in Quarantäne müssen, sobald es einen positiv-Fall in der Klasse oder Kindergartengruppe gegeben hat. Nach wie vor scheint das Land keine konkrete Planung zu haben, wie es mit dem Flughafen und möglichen Reisen weitergehen soll. Aktuell dürfen 3.000 Menschen in Israel pro Tag einreisen, dies ist vor allem für Reiserückkehrer gedacht. Langfristig sollen geimpfte Personen wieder ohne Sondergenehmigungen fliegen dürfen – was das für Familien mit ungeimpften Kindern heisst, ist bisher unklar. Nach Aussagen des ehemaligen Knesset-Mitglieds Dov Lipman diskutieren die Behörden sogar, dass die Ausreise für Kinder nur in humanitären Notfällen möglich sein soll.
Insgesamt sind jetzt in Israel bereits fünf Millionen Bürger geimpft. Seit dem Höhepunkt der dritten Welle Mitte Januar sind die täglichen Infektionen um 71 Prozent gesunken, die Zahl der schwer Erkrankten ist um 45 Prozent gesunken.
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