MAGAZIN – LEBEN IN ISRAEL

Ölkatastrophe: Israel muss Strände schliessen

in Israel Zwischenzeilen/Tourismus & Natur

Es ist die schlimmste Umweltkatastrophe an Israels Küste seit Jahrzehnten: Mehr als 170 Kilometer, 40 Prozent der gesamten israelischen Küste, wurden von einer grossen Menge Öl-Teer verunreinigt. Tausende tote Fische, mehrere tote Vögel, Schildkröten und sogar ein toter Wal wurden bisher schwer verschmutzt gefunden. Die Regierung hat die Strände zwischen Rosh HaNikra im höchsten Norden und Zukim, an der Grenze zu Gaza, bis aufs Weitere geschlossen. Die Verschmutzung geht wohl auf ein ausserhalb der israelischen Wassergrenze fahrendes Schiff zurück, dass Dutzende Tonnen Öl ins Meer gelassen hat und diesen Vorfall nicht meldete. Bisher konnten zehn Schiffe identifiziert werden, die zur betroffenen Zeit auf dem Meer unterwegs waren. Ob es zu einer Strafverfolgung kommt, darf jedoch bezweifelt werden, einige der Öltanker im östlichen Mittelmeer fahren illegal und können keinen Verantwortlichen zugeordnet werden.

Eine von Teer verschmutzte Schildkröte, die aktuelle Verschmutzung ist die schlimmste Umweltkatastrophe an Israels Küsten seit Jahrzehnten (Bild: Israel Nature and Parks Authority).

Am Wochenende haben tausende Freiwillige die Strände im Land gereinigt, viele berichteten danach über körperliche Probleme wie Kopfschmerzen, woraufhin die Behörden vor Aufräumarbeiten warnten. Die israelische Naturschutzbehörde glaubt, dass es noch Jahre dauern wird, bis die Verschmutzung beseitigt ist, auch, weil das meiste per Hand gemacht werden muss.

Umweltschützer warnen seit Jahren vor den möglichen Folgen der Erdgasgewinnung vor der israelischen Küste. Die Regierung müsse ausserdem das nötige Geld und Personal zur Verfügung stellen, um Naturkatastrophen besser zu händeln. Bisher gibt es für diese Themen wenig Bewusstsein in der israelischen Politik.

Videoaufnahmen von der Katastrophe

Redakteurin Katharina Höftmann Ciobotaru arbeitete im Auslandsbüro der dpa in Tel Aviv und für die WELT ONLINE. Sie lebt als freie Journalistin und Buchautorin in Tel Aviv («Guten Morgen Tel Aviv», «Die letzte Sünde»).

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