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Tourismus im Norden Israels hofft auf Rückkehr der Urlauber

in Israel Zwischenzeilen/Tourismus & Natur

Werden israelische Urlauber nach dem Ende des Krieges mit der Hisbollah wieder in den Norden strömen? Hotels in Kibbuzim in Galiläa wollen noch in diesem Monat wieder öffnen.

Der Krieg im Norden Israels hat tiefe Spuren hinterlassen. Nicht nur mussten tausende Anwohner evakuiert werden, auch der Tourismus ist seit dem 7. Oktober 2023 im früher sehr beliebten grünen Norden komplett zusammengebrochen. Etwa 20 Hotels vom Kibbuz Gesher Haziv im Westen bis zum Kibbuz Ein Zivan im Osten und viele sogenannte „Zimmer“ (Bungalows, die privat vermietet werden) sind seit über einem Jahr geschlossen. Mit dem Waffenstillstand hoffen viele nun darauf, wieder Urlauber in den Norden Israels zu bringen.

Bathen Yeshua, die bei der Hotelkette Travel Hotels zu den Miteigentümern gehört, sagte gegenüber der Zeitung Haaretz am Tag der Bekanntgabe des Waffenstillstands: „Wir warten zwei Wochen, um zu sehen, ob alles in Ordnung ist, und ich hoffe, dass wir vor Januar öffnen können. Zuerst werden wir die Hotels in Dafna und Sde Nehemiah eröffnen, dann an anderen Orten. Dies ist ein verrücktes Land, aber wünschen Sie uns Glück.“ Die Travel Hotels-Kette – 360 Zimmer in sieben Hotels – will nun das Village Hotel erweitern und den dortigen 70 Zimmern weitere 35 Cottages hinzufügen. Im Kibbuz Tel Katzir bauen sie ein völlig neues Hotel.

Viele Experten glauben, dass Israel nach dem Ende des Krieges hohe Kosten für die Verbraucher, aber auch ein Entwicklungs-Boom bevorsteht. Im Norden sind manche Ortschaften zu großen Teilen vom Hisbollah-Beschuss zerstört worden. Dort muss ein Wiederaufbau stattfinden. Die israelische Regierung kündigte in dieser Woche außerdem an, dass 40 Millionen Schekel (circa 10 Millionen Euro, CHF) investiert werden sollen, um das Bevölkerungswachstum in den Golanhöhen zu fördern – die Anzahl der Bewohner soll dort verdoppelt werden.

Wunderschöne Landschaften wie dieser kleine See in den Golanhöhen – bald sollen Urlauber in den Norden Israels zurückkehren (Grafik: Von Erez Ashkenazi – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=63209732).

Redakteurin Katharina Höftmann Ciobotaru arbeitete im Auslandsbüro der dpa in Tel Aviv und für die WELT ONLINE. Sie lebt als freie Journalistin und Buchautorin in Tel Aviv («Guten Morgen Tel Aviv», «Die letzte Sünde»).

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