MAGAZIN – LEBEN IN ISRAEL

Israelis rangieren bei den OECD-Ländern in den Bereichen Lesen und Mathematik auf den hintersten Plätzen

in Israel Zwischenzeilen/Leben, Kultur & Sport

Israel belegt beim Lesen und Rechnen die letzten Plätze unter den OECD-Ländern. Dies geht aus den am Dienstag vom Zentralen Statistikamt veröffentlichten Daten für die Jahre 2022–2023 hervor. Bei der Lesekompetenz liegt der Durchschnittswert Israels bei 244, verglichen mit dem Durchschnittswert der OECD von 260. Die Daten zeigen auch, dass sich Israel auf einem Abwärtstrend befindet: Im Vergleich zum ersten Datenerhebungszyklus, der vor etwa zehn Jahren (2014-2015) durchgeführt wurde, sind Israels Ergebnisse um 10 Punkte gesunken, was hauptsächlich auf den Anstieg des Anteils der Personen mit geringen Kenntnissen zurückzuführen ist.

Im Fach Mathematik sieht es ähnlich schlecht aus. Israels Durchschnittswert liegt hier bei 246, verglichen mit dem OECD-Durchschnitt von 263, damit belegt der jüdische Staat den 26. Platz im Ranking von 31 Ländern. Immerhin gab es hier keine signifikante Veränderung des israelischen Ergebnisses im Vergleich zum vorherigen Zyklus.

Die Kompetenzerhebung ist eine internationale Umfrage, die von der OECD zum zweiten Mal durchgeführt wurde und an der 31 Länder teilnahmen. Die Umfrage untersucht das Kompetenzniveau von Erwachsenen (im Alter von 16 bis 65 Jahren) in drei Grundkompetenzen: Lesen, Mathematik und anpassungsfähiges Problemlösen.

Große Unterschiede zwischen jüdischen und arabischen Israelis

In den drei gemessenen Kategorien wurden, ähnlich wie im ersten Zyklus, große Unterschiede zwischen Juden und Arabern im Land festgestellt. Die arabische Bevölkerung verzeichnete einen deutlichen Rückgang der Lesekompetenz um 26 Punkte (von 225 auf 199). Die Daten zeigen, dass 70 Prozent der arabischen Bevölkerung über eine geringe Lesekompetenz verfügen. Dies ist ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu 46 Prozent im vorherigen Zyklus. In Mathematik liegt der Wert bei jüdischen Israelis mit 256 Punkten deutlich über dem der Araber (215). Auch bei der adaptiven Problemlösung ist die durchschnittliche Punktzahl der Araber (206) deutlich niedriger als die der Juden (247). Schulen sind in Israel vielerorts unterfinanziert. Arabische Gemeinden sind davon besonders betroffen.

Die CBS stellte außerdem fest, dass die ultraorthodoxen Juden schlechtere Leistungen als andere jüdische Bevölkerungsgruppen im Land erbringen und dass ihre Leistungen im Vergleich zum ersten Zyklus gesunken sind. Die durchschnittliche Lesekompetenz in der ultraorthodoxen Bevölkerung (251) ist niedriger als die Punktzahl unter nicht-ultraorthodoxen Juden (261).

Rechnen und Lesen: Israelis liegen deutlich unter dem OECD-Durchschnitt (Foto: Pixabay)
Tags:

Redakteurin Katharina Höftmann Ciobotaru arbeitete im Auslandsbüro der dpa in Tel Aviv und für die WELT ONLINE. Sie lebt als freie Journalistin und Buchautorin in Tel Aviv («Guten Morgen Tel Aviv», «Die letzte Sünde»).

Die neusten Artikel von Israel Zwischenzeilen

Nach Oben