In den kommenden Monaten wird erwartet, dass etwa 250 Millionen Vögel Israel, eine ihrer wichtigsten Zugrouten, durchqueren werden. Trotz der Berichte aus der Ukraine über die dortigen Auswirkungen des Krieges auf die Vögel bleibt die Lage in Israel stabil. Die Vögel werden über Bergpässe sowie die Regionen Metula und Golanhöhen in das nahe der libanesischen Grenze gelegene Hula-Tal fliegen.
Tausende von Störchen, Wespenbussarden und europäischen Turteltauben können aktuell auf ihrem Weg durch das Land beobachtet werden. In den Tälern von Beit She’an und Jezreel werden Hunderttausende von Zugvögeln durchziehen, wobei die Fischteiche der Region als letzter Halt vor der Wüste dienen. Auch im Ariel Sharon Park im Zentrum des Landes haben bereits mehr als 200 Vogelarten eine Pause auf ihrem Weg gen Süden eingelegt.
„Wir befinden uns im Krieg, aber wir sehen keine signifikanten Veränderungen bei den Zugvögeln“, beschreibt Yoram Malka, ein Ranger der israelischen Natur- und Parkbehörde im Hula-Naturreservat gegenüber Ynet. „Nur bei Raketenabschüssen über dem Reservat konnten wir eine gewisse Panik beobachten, kurz danach kehrten die Vögel jedoch zu ihrer Routine zurück.“
„Während des Präventivschlags der IDF im Libanon haben wir den Beginn des Greifvogelzugs um 6 Uhr morgens gesehen, was eigentlich nicht um diese Zeit geschieht. Normalerweise warten die Raubvögel auf wärmere Stunden, aber der schwere Artilleriebeschuss hat sie wahrscheinlich dazu gebracht, früher als gewöhnlich mit dem Zug zu beginnen“, fügte er hinzu.