Zwei Drittel der israelischen Öffentlichkeit befürworten die staatliche Anerkennung von in Israel nicht durch einen Rabbiner geschlossenen Ehen. Dies ergab eine am Sonntag veröffentlichte Umfrage des Smith-Instituts für die Organisation Hiddush – für Religionsfreiheit und Gleichheit.
Darüber hinaus befürworteten 92 Prozent der säkularen Israelis die staatliche Anerkennung nicht-orthodoxer Ehen in Israel, während unter den Nationalreligiösen nur 31 Prozent dafür waren. Unter den Haredi befürworteten lediglich 6 Prozent nicht-orthodoxe Ehen in Israel. Ausserdem: 72 Prozent der israelisch-jüdischen Frauen befürworten die Anerkennung nicht-orthodoxer Ehen, während nur 62 Prozent der israelisch-jüdischen Männer diese Ansicht teilen.
Aktuell kann man in Israel nur religiös heiraten (jüdisch, muslimisch oder christlich). Zivilehen oder Misch-Ehen sind damit nicht möglich. Allerdings erkennt das israelische Innenministerium im Ausland geschlossene Zivilehen an.
Der Leiter von Hiddush, der Vorstandsvorsitzende Rabbi Uri Regev, erklärt zu den Ergebnissen der Umfrage: „Eine große Mehrheit [der israelischen Öffentlichkeit] lehnt die Politik der israelischen Regierungen ab, die seit der Gründung des Staates der Erpressung der ultraorthodoxen Parteien nachgegeben und der gesamten jüdischen Öffentlichkeit die Autorität des Rabbinats aufgezwungen haben“ und fährt fort, „Die Ironie ist, dass es dem Rabbinat gelungen ist, Zehntausende von Paaren von der Institution der Ehe zu entfremden und sie dazu zu bringen, das Zusammenleben ohne formale Ehe vorzuziehen.“