Für Israel ist die Teilnahme an dem diesjährigen Eurovision-Contest in Schweden mehr als schwierig. Das Land hat enorme Anstrengungen unternommen, um an dem diesjährigen Wettbewerb teilzunehmen, u.a. musste das Beitragslied noch einmal komplett umgeschrieben werden, weil es angeblich zu „politisch“ war. Aber auch vor Ort bleibt die Teilnahme eine einzige Herausforderung. Aufgrund der Demonstrationen, die während der gesamten Woche in Malmö erwartet werden, hat der Nationale Sicherheitsrat die Mitglieder der israelischen Delegation angewiesen, keine sozialen Medien zu nutzen, um den Standort ihres Hotels nicht zu verraten.
Die Sängerin Eden Golan, die Israel im Wettbewerb präsentiert, darf quasi nicht einmal ihr Hotelzimmer verlassen. Und wenn dann nur mit extremen Sicherheitsvorkehrungen. Die gesamte Delegation, inkl. Tänzer, Choreographen etc. muss im Hotel bleiben und darf nur für Proben und Auftritte aus dem Hotel.
Auch für einige der Fans, die angereist sind, ist klar, dass sie in diesem Jahr ausserhalb des Veranstaltungssaals nicht Hebräisch sprechen und keine Israel-Fahnen schwingen. Die Polizei hat israelische Fans als einzige angewiesen, keine Flaggen mitzubringen. Angeblich soll es sich um den grössten Polizeieinsatz in der schwedischen Geschichte handeln. Viele andere Teilnehmer des Contests hatten im Vorfeld den Ausschluss Israels gefordert. Kritiker glauben, dass der Eurovisions Contest unter diesen für Israel so feindseligen Bedingungen nicht hätte stattfinden sollen. Bei einigen werden Erinnerungen an Olympia 1972 in München wach, als die Spiele nach der Ermordung von elf der 14 israelischen Olympiateilnehmer, einfach weitergingen.
